Ermittlungsfehler eingeräumt

■ Polizei-Pannen im Mordfall Dennis

Die Bremer Polizei hat im Zusammenhang mit dem Mordfall Dennis Ermittlungsfehler eingeräumt. Nach einem Fall von Kindesmissbrauch im Schullandheim Wulsbüttel im Kreis Cuxhaven sei der Tatort nicht untersucht worden, teilte die Polizei gestern mit. Zudem hätten die Ermittler aus taktischen Gründen nicht sofort die Heimleitung informiert. Auch eine spätere Information sei unterblieben. „Dies ist leider nicht geschehen“, heißt es in einer Erklärung der Bremer Polizei.

Der NDR-Hörfunk hatte von „schlampig geführten Ermittlungen“ berichtet. Der neunjährige Junge war Anfang September unter mysteriösen Umständen aus dem Schullandheim verschwunden. Suchaktionen blieben erfolglos. Am 19. September hatte ein Pilzsammler zufällig die nur mit einer Unterhose bekleidete Leiche im 40 Kilometer entfernten Zeven entdeckt.

Nach Bremer Polizeiangaben war 1999 ein achtjähriger Junge nachts aus dem Schlafraum des Schullandheims getragen und in einem anderen Raum missbraucht worden. Der Junge hatte sich erst im September 2000 seinen Eltern anvertraut. Das Polizeikommissariat in Bremerhaven habe auf die Spurensuche am Tatort verzichtet. Ein verdächtiger Mann sei im Juli 2001 erfolglos überprüft worden.

Unterdessen sucht die Polizei mit neuen Plakaten nach neuen Hinweisen. Bislang liegen rund 500 Hinweise vor. dpa