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kampagne gegen kindersextourismus

Mehr als zwei Millionen Kinder werden nach Schätzungen von Terres des hommes jährlich Opfer von Kindersextourismus und Kinderprostitution. Auch aus Deutschland fliegen rund 10.000 Deutsche pro Jahr um die halbe Welt, um Sex mit Kindern zu haben. Deshalb stellte Terres des hommes gestern eine Internetplattform vor, mit der vor allem Reisende und Reisebüros angesprochen werden sollen. „Uns ist klar, dass wir mit dieser Plattform keine Sextouristen erreichen“, räumte Christa Dammermann, die Kampagnenkoordinatorin von Terres des hommes, ein. „Aber wir wollen die sensibilisieren, die im Tourismusgeschäft arbeiten und die in diese Länder fahren, und ihnen konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.“ Dafür bietet die Plattform Hintergrundinformationen und Situationsberichte über die Reiseländer, nennt Ansprechpartner vor Ort und gibt Verhaltensratschläge bei einem konkreten Verdacht. Bisher sind die Texte der Internetseite (www.child-hood.com) auf Englisch und Italienisch zu lesen. In Kürze sollen Deutsch, Französisch und Spanisch dazukommen. Der Hauptslogan des Auftritts ist „please disturb!“, in Anlehnung des aus Hotels bekannten „please don’t disturb“-Schildes. Damit werden Besucher der Seite aufgefordert, auf ihren Reisen genau hinzuschauen und gegebenenfalls aktiv zu werden. Die Aktion ist ein Teil der Präventionsarbeit gegen Kindersextourismus von Terres des hommes. Vorläufer der jetzigen Aktion war ein Informationsspot im Flugzeug, der Touristen unmittelbar auf ihrem Weg in den Urlaub auf das Problem der sexuellen Ausbeutung von Kindern aufmerksam machte. ANN

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