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Makabrer Organhandel

Massenexekutionen in China versorgen zunehmend auch reiche US-Bürger mit Organen von Hingerichteten

WASHINGTON afp ■ US-Bürger profitieren nach einem Bericht der New York Times von den Massenexekutionen in China: Zahlreiche Amerikaner ließen sich in chinesischen Kliniken Organe einsetzen, die Hingerichteten entnommen werden, berichtete die US-Zeitung gestern. Die Nachbehandlung finde in den USA statt. Durch diesen Transplantationstourismus kürzten vermögende Patienten Wartezeiten ab, die durch den Mangel an legalen Organspenden in den Vereinigten Staaten entstehen.

China betreibt seit acht Monaten eine Kampagne des „harten Durchgreifens“ gegen mutmaßliche Kriminelle. Laut westlichen Diplomaten wurden seitdem mindestens 2.000 Menschen auch wegen kleinerer Vergehen hingerichtet. Chinesische Dissidenten hatten bereits mehrfach über den Organhandel in Gefängnissen berichtet. Demnach werden Todeskandidaten bereits vor der Hinrichtung untersucht, ob ihre Organe brauchbar sind.

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