Bin Laden nach wie vor gesucht

Nach der Eroberung Kabuls durch die verbündete Nordallianz versuchen die USA nun, den Ring um den mutmaßlichen Terroristenführer Ussama Bin Laden enger zu ziehen. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bestätigte, dass sich US-Spezialeinheiten im Süden Afghanistans befänden, der Hochburg der Taliban. Anders als im Norden würden diese Kommandotruppen diesmal aber nicht mit einheimischen Taliban-Gegnern zusammenarbeiten. Die USA vermuten, dass die Taliban-Führung und Bin Laden sich in Höhlen, unterirdischen Bunkern oder unwegsamem Gelände verstecken könnten. AP

Ussama Bin Laden hat der britischen Regierung zufolge in einer bislang unveröffentlichten Videoaufzeichnung seine Beteiligung an den Anschlägen in den USA eingeräumt. „Die Geschichte ist unser Zeuge, wir sind Terroristen“, zitierte ein Sprecher des britischen Premierministers Tony Blair Bin Laden gestern. Blair sollte gestern dem Parlament weitere Beweise für die Drahtzieherschaft am 11. September vorlegen. RTR

Die Angehörigen der seit drei Monaten in Afghanistan festgehaltenen Shelter-Now-MitarbeiterInnen haben gestern hoffnungsvolle Signale erhalten. Die vier Deutschen, zwei US-Bürgerinnen und zwei Australier, seien auf dem Rückweg nach Kabul, berichtete die Frankfurter Rundschau, die sich auf ausländische Geheimdienste berief. Bundesaußenminister Joschka Fischer erklärte allerdings, es gebe „keinen neuen Stand“. Es werde aber das Menschenmögliche getan, die Inhaftierten und Verschleppten so schnell wie möglich frei zu bekommen. AFP

Die UNO hat eine erste Hilfslieferung nach Nordafghanistan gebracht. Ein Lastschiff mit Nahrung, Trinkwasser und Kleidung erreichte gestern die Stadt Herat, wie die Vereinten Nationen in Genf mitteilten. AFP