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was macht eigentlich . . . Eberhard Schönberg?

Hat einen Schimmer

Eberhard Schönberg, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sitzt qua Amt zwischen den Stühlen: In einer Institution, die wie kaum eine andere dem Prinzip „Befehl/Gehorsam“ folgt (auch wenn das vielleicht anders genannt wird), ist er zugleich Sorgenklo wie Terrier wie Buhmann: Sorgenklo, wenn er die Klagen seiner Polizisten anhören muss, wie ungerecht die Polizeioberen mal wieder sind. Terrier, wenn er die Polizeiführung attackiert, weil sie zu wenig auf die Sorgen seiner Gewerkschaftsmitglieder eingeht. Buhmann, wenn er in der Öffentlichkeit das nicht selten rüpelhafte Agieren seiner Polizisten mit Verweis auf die Umstände und die politischen Vorgaben zu verteidigen sucht.

Nach dem mehr als unglücklichen Auftritt der Polizei vor der Neuen Synagoge an der Oranienburger Straße während der Neonazi-Demo am vergangenen Samstag hat er die beiden ersten Rollen mal wieder geübt, hörbar angenervt über die Klagen seiner Kollegen vor Ort: Auch einige Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, polterte Schönberg, hätten „nicht das Recht, sich mit Steinewerfern und anderen Straftätern zu verbünden oder diesen Schutz zu gewähren“. Und auf Nachfrage konkretisierte er: Die Vorwürfe bezögen sich vor allem gegen Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung, die als Mitglied der Jüdischen Gemeinde den Polizeieinsatz stark kritisiert hatte: „Sie hat keinen blassen Schimmer von Polizeiarbeit – dann soll sie’s doch lassen.“ Schönberg darf sich schon jetzt auf seine dritte Rolle einstellen.

GES/FOTO: TAZ-ARCHIV

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