: was macht eigentlich . . . Bärbel Grygier?
Clever sein!
Bezirkspolitiker können weitaus nachhaltiger in unser Leben eingreifen als – sagen wir – Joschka Fischer. So kann beispielsweise die nach langem Streit in einer Nachtsitzung beschlossene Route für eine Umgehungsstraße unseren Alltag vermiesen, wenn die Trasse direkt unter unserem Schlafzimmer vorbeiführt. Ansonsten aber möchte man gar nicht so genau wissen, was in Bezirksverordnetenversammlungen (BVVs) so alles besprochen wird. Über die Belegung von Bürobauten im Fusionsbezirk Friedrichshain-Kreuzberg etwa.
Verdrängt haben wir deshalb, dass es hartnäckigen Tauziehens, eines förmlichen Beschlusses und schließlich gar eines Münzwurfs bedurfte, um zu klären, wo die Bürgermeisterin Bärbel Grygier (PDS) und ihre Stellvertreter ihren Amtssitz haben sollen. Grygier hielt sich mehr als anderthalb Jahre an diese Vorgabe, im früheren Ostbezirk zu arbeiten. Jetzt aber will sie mit ihrem Büro in die Kreuzberger Yorkstraße umziehen, wo die BVV-Büros liegen. Das verstößt gegen den Kompromiss zur Verteilung der Ämter, deshalb wollen manche Bezirkspolitiker Grygier diesen Umzug versagen. Sie verweist auf die hohen Mietkosten für das Friedrichshainer Bürogebäude. Zudem habe ihr Stellvertreter Michael Schäfer (CDU) auch bei ihr sein Büro – statt in Kreuzberg, wie er müsste. Insofern sei der BVV-Kompromiss doch irgendwie erfüllt, wenn sie umziehe. Nur halt umgekehrt. Die Bezirkspolitiker wollen jetzt ein „Gesamtkonzept“ zu dieser Frage vorlegen. Wenn man keine Probleme hat . . . GES/FOTO: ARCHIV
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