Ussama Bin Laden ist zweiter Sieger

Für sein Auftreten nach den Terroranschlägen vom 11. September wurde der New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani vom „Time Magazine“ zum Mann des Jahres gewählt

NEW YORK afp/taz ■ Zuletzt hat er doch vor Ussama Bin Laden das Rennen gemacht. Der scheidende New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani ist vom Time Magazine zum Mann des Jahres gekürt worden. Giuliani sei wegen seiner Rolle nach den Terroranschlägen vom 11. September gewählt worden, teilte die Redaktion am Sonntag in New York mit. Im Vorfeld der Entscheidung gab es heftige Diskussionen, nachdem die Time-Redaktion erklärt hatte, dass ein weiterer Kandidat in der engeren Auswahl sei: Ussama Bin Laden. Der „Terrorchef“ habe entscheidenden Einfluss auf die Weltpolitik genommen, verteidigte Time die umstrittene Kandidatenkür und wies Proteste gegen die mögliche Wahl Bin Ladens mit dem Argument zurück, auch Adolf Hitler sei im Jahr 1938 zum Mann des Jahres erklärt worden. Zuletzt war Time ein Ussama Bin Laden als man of the year doch zu heikel, und man entschied sich – offenbar mit Blick auf die Leserschaft – für das Prinzip „Wirkung statt Ursache“, also für den mayor of America, wie man Guiliani bereits getauft hatte. Dass Guiliani während seiner zwei Amtszeiten als New Yorker Bürgermeister aufgrund seiner Law-and-Order-Gesinnung oder peinlicher Privataffären ein eher klägliches Bild in der Öffentlichkeit abgab, wurde nach dem 11. September ausgeblendet. MIR