Alsterlemminge

■ Wenn die Alster friert, werden Pommes fritiert und Leben riskiert

Wie lange können Tiews Eisbrecher noch Fahrrinnen in das Alstereis brechen und die Partyburger vom Feiern abhalten?

Zum letzten Mal war die Alster in den kalten Monaten des Jahres 1997 zugefroren. Seinerzeit war halb Hamburg auf dem Eis und zelebrierte das Alstereisvergnügen bei Glühwein und heißen Würstchen. Doch das Eis wehrte sich. So mancher Grill briet sich durch die Eisdecke und verschwand auf ewig in den Untiefen. Ein Hamburger Radiosender wollte auf der Eisfläche die längste Polonaise der Welt organisieren. In letzter Minute konnte die Polizei eine halbe Million Lemminge davon abhalten, im Gleichschritt einzubrechen.

Noch fehlt es dem Eis an Dicke für das nächste Alstervergnügen. Und auch die Fähren cruisen noch solange sie können, denn „erst ab 10 Zentimetern Dicke“, so Manfred Tiews, Leiter der Alster Touristik, „haben wir ein Problem“. Im Übrigen erachten sich die Alsterschipper eher als Lebensretter denn als Partybremse. Solange die Passanten die Fahrrinne sähen, kämen sie nicht auf die Idee, die Eisfläche zu betreten und so ihr Leben zu riskieren. M. Gau