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Die eigenwillige Repräsentantin

Rita Süssmuth (64), Professorin für Erziehungswissenschaften, scheidet im September aus dem Bundestag aus. Sie war 1986-2001 Vorsitzende der Frauen-Union, 1985-1988 Bundesministerin für Familie, Gesundheit und Frauen, 1988-1998 Bundestagspräsidentin. 1989 gehörte sie zu den innerparteilichen Gegnern von Helmut Kohl, die auf dem Parteitag in Bremen einen neuen Vorsitzenden wählen wollten.

Süssmuth hat sich oft mit der Mehrheit ihrer eigenen Partei angelegt, so 1991/92 mit der Inititative zur Reform des Abtreibungsrechts („Die letzte Entscheidung muss bei der Frau liegen“). Am Widerstand der Union scheiterte 1992 ihr Versuch, eine Diätennullrunde zu verordnen. Peter Glotz (SPD) attestierte ihr, „mit einer schwer bekämpfbaren, stillen Ernsthaftigkeit ätzend konsequent“ zu sein. 1996 gab es Vorwürfe, sie habe die Flugbereitschaft der Bundeswehr zu privaten Zwecken genutzt.

Als sie sich im Juni 2000 bereit erklärte, den Vorsitz der Zuwanderungskommission der Bundesregierung zu übernehmen, legten ihr einige Parteifreunde nahe, aus der CDU auszutreten. Die Union lehnt den Entwurf des Zuwanderungsgesetzes ab. Kurz vor Weihnachten erklärte Süssmuth, notfalls gegen ihre Partei und für das Gesetz zu stimmen. LKW

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