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Menschenhandel vor Gericht

Vor dem Landgericht müssen sich seit gestern sieben Männer strafrechtlich verantworten, die 35 Frauen aus Litauen teilweise gegen ihren Willen nach Deutschland verbracht und zur Prostitution gezwungen haben sollen. Für den Prozess sind Termine bis zum Herbst angesetzt. Die Vorsitzende Richterin hat den Angeklagten aber für den Fall, dass sie frühzeitig ein Geständnis ablegen und das Verfahren damit abkürzen, einen Strafnachlss angeboten.

Die Angeklagten, von denen sechs selber aus Litauen stammen, sollen seit 1998 Frauen nach Hamburg gebracht und sexuell ausgebeutet haben. Einige der Frauen waren unter 18 Jahre alt. Sie hätten sich in der Annahme, hier im Hotel oder einer Bar zu arbeiten, nach Deutschland bringen lassen. Hier hätten sie dann durch Prostitution ihre „Schleuser-Schulden“ abarbeiten müssen. Dabei hätten die Angeklagten ihre Arbeit streng überwacht. Selbst für kurze Kaffeepausen hätten die Frauen um Erlaubnis bitten müssen. Einer der Angeklagten habe eine Frau vergewaltigt, als sie einmal nicht zur Arbeit kam. In der Anklage ist öfters von Schlägen und Tritten als Strafe die Rede. Die Angeklagten hätten zwei der Frauen in Litauen gegen ihren Willen in ein Auto gezerrt und nach Deutschalnd entführt. ee

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