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Alles Wende, und wie weiter?

■ Bauern, Händler und Politiker stellen erste Ergebnisse der Agrarwende vor

Vor einem Jahr hat die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Reate Künast (B 90/Grüne), die Agrarwende ausgerufen. Ziel ist es, den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen von 3,2 Prozent auf 20 Prozent auszudehnen. Der regionale Landesverband von „Bioland“ hat in dieser Wocher gemeinsam mit Vertretern des Handels und der Politik erste Ergebnisse der Reform vorgestellt.

Erfolge vermeldete vor allem der Handel: „Bio hat ein tolles Image“, stellte der Marketingleiter der Edeka-Kette, Hermann Sievers, fest. Er werde den Werbe-Etat in diesem Jahr verdoppeln, um das Vertrauen der Verbraucher in Bioprodukte weiter zu stärken. „Die Naturkostbranche verzeichnete ein Wachstum von 35 Prozent“, sagte Hermann Heldberg (Naturkost Elkershausen). Ein Erfolg, dem man auch der BSE-Krise verdanke.

Das Bundesvorstandsmitglied von Bioland, Thomas Dosch, stellte bei den Landwirten zunehmendes Interesse an einer Umstellung der Betriebe fest – die Anzahl der Öko-Landwirte sei gestiegen. Niedersachsens Landwirtschaftsminister, Uwe Bartels, betonte, um eine nachhaltige Agrarwende zu sichern, müsse nun die Weiterverarbeitung von Bioprodukten gesichert werden. Auch sei der Ausbau der Vermarktungswege nötig. Zugleich sagte Bartels Biobauern weitere Finanzhilfen im Wettbewerb mit konventionellen Landwirten zu.

Das möchte auch der Generalsekretär des Bundeslandwirtschaftsministeriums, Alexander Müller. Von der Qualität der ökologisch produzierten Produkte scheint er überzeugt zu sein: „Bioprodukte werden der deutschen Landwirtschaft einen Vorteil im Wettbewerb verschaffen“, sagte er. Zwar sei auch die konventionelle Landwirtschaft wettbewerbsfähig, doch: „Der Öko-Landbau ist unser Leitbild.“

Michel Dalassera

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