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vor der auslöschung. fotografien gefunden in Auschwitz

Die in dem Band „Vor der Auslöschung“ versammelten Fotografien von Opfern des Massenmordes im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau stellen ein einzigartiges geschichtliches Zeugnis dar. Denn diese Publikation arbeitet der Tendenz entgegen, hinter dem Begriff „Tötungsfabrik“ die individuellen Schicksale zu vergessen. Aber die Publikation hat auch eine große menschliche Bedeutung für die Überlebenden. Schließlich leisteten sie die belastende Hauptarbeit, um die Abgebildeten zu identifizieren. Warum diese 2.400 Fotos der Ermordeten von den Nazis nicht vernichtet wurden? Vielleicht ein Zufall. Sie bilden in ihrer Mehrzahl Einwohner des ostoberschlesischen Städtchens Bedzin ab, das zu über 50 Prozent von polnischen Juden bewohnt wurde. Es sind Portraitfotos, Bilder von Feiern und Ausflügen, aber auch Alltagssituationen. Oben rechts etwa ist Ada Noifeld und ihr Freund Szyjek Kaminski abgebildet. Es wurde wahrscheinlich bei einem Ausflug aufgenommen. Auf der Rückseite ist in Polnisch notiert: „Für meinen süßen Pipek, meinen Gegner immer und überall, Ada [...], 1937.„Vor der Auslöschung. Fotografien gefunden in Auschwitz“. 494 Seiten, Kehayoff Verlag, München 2001, 124,95 € (unterstützt vom Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau und dem Fritz Bauer Institut zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Frankfurt am Main)

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