piwik no script img

demoverbotsfolgen

Ude für Fairness

Nach dem Wirbel um das totale Demonstrationsverbot bei der 38. Münchner Sicherheitskonferenz vom vergangenen Wochenende hat Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) offenbar beschlossen, dass das Problem weder das Verbot noch der Einsatz der Polizei, sondern die Konferenz selbst ist. „Ich frage mich, ob es die Bundesregierung bei der Förderung der Konferenz belassen sollte, wenn sich nichts an deren Inhalten ändert“, sagte Ude dem Münchner Merkur von gestern. Zur Begründung wies er darauf hin, dass die Veranstaltung sehr einseitig den militärischen Aspekt betone.

„Meiner Ansicht nach sollte hier nicht nur über die repressive Terrorbekämpfung gesprochen werden, sondern auch über eine faire Weltwirtschaft, den Ausbau der Entwicklungshilfe und die Bekämpfung der Armut“, erklärte Ude.

An der früher „Wehrkundetagung“ genannten Konferenz nahmen internationale Experten und Vertreter fast aller Nato-Staaten teil. Rund 8.000 Menschen waren zum Protest in die Münchner Innenstadt gekommen. Wie die Polizei dagegen vorging, erläutert die 76-jährige Sabine Behrendt im nebenstehenden Interview: Sie wurde umgerannt und musste verletzt ins Krankenhaus. Insgesamt wurden 747 Demonstranten in Gewahrsam genommen, 66 wegen Landfriedensbruchs oder Widerstands gegen Polizeibeamte vorübergehend festgenommen. Ude versicherte gestern erneut, dass Bußgelder nur verhängt würden, sofern Widerstand gegen die Polizei geleistet worden sei.  TAZ/DPA

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen