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Jeder Zehnte zockt ab

■ Polizei: Viele Unfälle sind Versicherungsbetrug

Jeder zehnte Verkehrsunfall auf Deutschlands Straßen ist nach Ansicht der Polizei in Bremen Versicherungsbetrug. Das Spektrum reiche von provozierten Zusammenstößen über fingierte Unfälle bis zu manipulierten Schadenshöhen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Im vergangenen Jahr hätten in Bremen aber nur 74 der 1500 vermuteten Fälle zu einem Strafverfahren geführt. Den jährlichen Gesamtschaden in Deutschland bezifferte der Vertreter eines Haftpflichtversicherers auf rund 50 Millionen Euro.

„Keine Zeugen, keine sichtbaren Spuren“, heiße es häufig, wenn Autofahrer bewusst einen Unfall verursacht hätten. Das Geldverdienen sei bei dem anschließenden Versicherungsbetrug relativ einfach: „Der Geschädigte kann selbst einen Gutachter beauftragen, kassiert die Versicherungssumme, lässt den Schaden aber viel billiger reparieren.“

„Man kann in bestimmten Fällen von organisierter Kriminalität sprechen“, heißt es in Bremen: „Die Täter suchen sich zumeist Frauen und ältere Autofahrer als Opfer.“ Mal werde im letzten Moment vor der Ampel gebremst, mal werde bei Rechts-vor-Links schnell noch Gas gegeben, beschrieb ein Polizeisprecher das Geschehen. Der Betrug zeige sich erst bei näherem Hinsehen an den Unfallspuren: „Häufig fällt das gar nicht auf.“ Die Polizei werde inzwischen bei bestimmten Fahrergruppen aus Ost- und Südosteuropa sowie einigen Fahrzeugtypen misstrauisch. dpa

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