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Da dürfte noch so mancher Kopf rollen

Erste Vernehmung des Hauptbeschuldigten im Kölner Spendenskandal. Staatsanwaltschaft will sich heute erklären

KÖLN dpa ■ Im Kölner SPD-Spendenskandal hat die Staatsanwaltschaft gestern erstmals den Hauptbeschuldigten Norbert Rüther (51) vernommen. Der zurückgetretene Kölner Spitzenpolitiker steht unter dem Verdacht, mindestens 261.000 Euro (511.000 Mark) als Barspenden angenommen und die Stückelung in unverdächtige kleinere Summen gedeckt zu haben. Das Geld soll aus einem dubiosen Millionentransfer im Zusammenhang mit dem Bau einer umstrittenen Müllverbrennungsanlage in Köln stammen. Nach rund sechs Stunden verlautete am Nachmittag, die Staatsanwaltschaft werde vermutlich erst am heutigen Mittwoch eine Erklärung abgeben. An der Vernehmung nahmen mehrere Staatsanwälte, Vertreter der Steuerbehörden und der Polizei teil. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) erklärte, er empfinde „eine Mischung aus Trauer, Mitleid und starker Ablehnung“. Rüther solle unverzüglich auch der SPD offenbaren, woher das Geld stamme. Clement kündigte an, alle Genehmigungsverfahren für Müllverbrennungsanlagen in den 90er-Jahren zu überprüfen. Das Kabinett in Düsseldorf beriet gestern über weitergehende Anti-Korruptions-Maßnahmen.

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