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Abriss und weg

■ Talstraße 67 und Bambule sollen weg

Die Bezirksversammlung Mitte hat gestern Abend für den Abriss der beiden Terrassenhäuser Talstraße 67 und die Räumung des Bauwagenplatzes Bambule im Karoviertel votiert. Der GAL-Bezirksabgeordnete Claudius Lieven bezweifelte, dass das Neubauvorhaben der Saga anstelle der Terrassen für die öffentliche Hand billiger wäre. Die Saga plane die Errichtung von Altenwohnungen im ersten Förderweg, was bis zu 2000 Euro pro Quadratmeter kosten dürfte. Demgegenüber würde die Sanierung des nördlichen Terassengebäudes lediglich 1600 Euro kosten und sich durch die Eigenleistung, die im Rahmen eines Wohnprojektes fällig würde, weiter verbilligen.

Das städtische Wohnungsunternehmen wolle 60 neue Wohnungen in einer sechsstöckigen Blockrandbebauung schaffen. Dabei solle ein abgeschlossener Innenhof entstehen. Bei den Neubauten samt Hof, die die Saga 1998 auf demselben Grundstück baute, habe das nicht funktioniert. „Dieser ist oft verwaist und wird als Müllhalde missbraucht“, schreibt die Gruppe TAL 67, die sich um das Wohnprojekt bemüht. Sie will eine Terasse stehen lassen und durch einen viergeschossigen Neubau an der Simon-von-Utrecht-Straße ergänzen.

Wohin die Bewohner des Bauwagenplatzes Bambule nach der Räumung umziehen sollen, ist unklar. SPD-Fraktionschef Jan-Hinrich Fock stellte den Bewohnern gemeinschaftliches Wohnen und eine sozialverträgliche Gestaltung der Räumung in Aussicht. Die CDU bot die Zuweisung von einzelnen Sozialwohnungen an. Die Bauwagen-Leute sind an Gesprächen interessiert und „für gemeinsame Lösungen offen“. Allerdings haben sie bisher das Gefühl, von der Politik nicht gehört zu werden. Gernot Knödler

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