: was macht eigentlich ...Dorothee Dubrau?
Plakate abhängen
Sexistische Plakate, frauenfeindliche Werbesprüche, herabwürdigende Marketingkampagnen – der Deutsche Werberat hatte im vergangenen Jahr viel zu tun. Insgesamt fast 700 Beschwerden gingen beim Selbstkontrollorgan der deutschen Werbewirtschaft ein. Anlass für Entrüstung waren etwa Plakate, die Frauen mit drei Brüsten zeigten oder nackte alte Männer mit nackten jungen Damen auf dem Schoß.
Geradezu harmlos mutet da eigentlich ein Wahlkampfplakat an, das hinter der gläsernen Außenfassade der CDU-Parteizentrale in der Nähe des Tiergartens hängt und wohl so manchem CDUler die Sicht aus dem Fenster raubt. Und dem gemeinen 100er-Bus-Fahrer den Blick in die Büros von Merkel, Meyer, Merz & Co. verwehrt. „Am 22. September ist Frühlingsanfang“, steht neuerdings darauf. Daneben steckt in einem putzigen Blumentopf ein putziges schwarz-rot-goldenes Pflänzchen.
Gar nicht putzig, findet Dorothee Dubrau (Grüne), Baustadträtin im Bezirk Mitte. Und will das Plakat kurzerhand abhängen lassen. „Wir haben der CDU bereits eine Beseitigungsanordnung geschickt“, sagt sie trocken. Die übergroße „Werbeanlage“ sei schlichtweg „nicht genehmigungsfähig“. Dagegen wehrt sich die CDU und beruft sich auf ihr Gardinenrecht. „Letztlich ist es unsere Sache, welche Gardinen wir ins Fenster hängen“, sagt Vizeparteisprecher Franz-Josef Gemein. Die Union will jedenfalls nicht nur mit dieser Gardinenpredigt, sondern mit allen Mitteln gegen Dorothee Dubrau vorgehen. TRO / FOTO: ARCHIV
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