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McNuggets aus dem Fleisch glücklicher Hühner

Nach jahrelangen Kampagnen stehen Tierschützer kurz vorm Erfolg: McDonald‘s will seine Gesellschafter über Bio-Buletten abstimmen lassen

BERLIN taz ■ Weizenbrötchen mit Maisgrieß bestreut, zerkleinerte Biohähnchenbrust mit Haut, Salz und Gewürzen, geformt, paniert, mit Würzcreme und Eisbergsalat: ein echter Bio-Burger. Sollte sich der Antrag der Tierrechtorganisation Peta (People for the Ethical Treatment of Animals) bei den McDonald’s-Gesellschaftern durchsetzen, stammt die Hamburgerbulette der Zukunft von artgerecht gehaltenen Tieren – auf der nächsten Gesellschafterversammlung im Mai könnte erstmalig Tierschutz als Firmenprinzip in die Firmenagenda aufgenommen werden.

McDonald‘s betrachte die „würdige Behandlung von Tieren als einen unverzichtbaren Bestandteil des Weltsystems“, heißt es in dem Antrag, der den Gesellschaftern zur Abstimmung vorliegt. Daher werde der Konzern sein Rind- und Schweinefleisch sowie sein Hähnchen nur noch von Erzeugern beziehen, die „den höchstmöglichen Tierrechtstandard einhielten und keine Legebatterien besitzen“.

Die Zustimmung der Gesellschafter gilt als sicher. Die Investmentfirma und Teilhaberin Trillium Asset Managment hat sich bereits jetzt dem Peta-Antrag offiziell angeschlossen. Und auch die Geschäftszahlen von McDonald’s legen eine neue Firmenstrategie nahe. Im vergangenen Geschäftsjahr hat der Burgerriese durch Euroschwäche und BSE-Krise einen Umsatzrückgang von knapp 1 Prozent verbuchen müssen, allein in der Türkei wurden 32 Filialen geschlossen.

Seit Jahren führen Tierrechtsorganisationen wie Peta oder Animal Peace Kampagnen gegen die Tierhaltung der Fleischzulieferer durch. Harald Uhlmann, Pressespecher von Peta Deutschland, berichtet von tausenden von Hamburgerhungrigen, die durch Infostände vor McDonald’s-Filialen vom Kauf abgebracht werden konnten. Die Tierrechtler kritisieren die Haltung der Tiere in zu kleinen Käfigen und die Bedingungen, unter denen die Tiere geschlachtet werden. So seien 5 von 100 Kühen bei ihrer Häutung noch bei Bewusstsein.

Ob die neue Firmenagenda baldige Auswirlungen auf den deutschen Hamburger hat, ist allerdings zweifelhaft. Die 50.000 Tonnen Fleisch, die McDonald’s jedes Jahr verarbeitet, können nicht in absehbarer Zeit von Biohöfen prodiziert werden.

Trotzdem wird McDonald’s die Gesellschafterversammlung für einen Imagegewinn nutzen. In der Vergangenheit hatte es der Konzern immer verstanden, den Wünschen der KundInnen zumindest in Werbeparolen zu entsprechen. So werden drei Solaranlagen auf Verkaufsstellen als Einstieg McDonald’s ins Zeitalter der regenerativen Energien verkauft, in Frankreich wird das unbeliebte Maskottchen Ronald McDonald durch Asterix ersetzt und in Israel gerade geprüft, die McDonald’s-Filialen in McKoscher umzubenennen.

ANNIKA JOERES

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