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Metaller wollen großen Streik vermeiden

IG-Metall-Bezirkschef Huber setzt trotz Ausweitung der Warnstreiks auf eine Lösung am Verhandlungstisch

STUTTGART taz ■ Trotz der massiven Ausweitung ihrer Warnstreiks wollen die Metaller einen langen Streik vermeiden. Der IG-Metall-Chef des Pilotbezirks Baden-Württemberg, Berthold Huber, sagte im taz-Interview, er setze „alles daran, am Verhandlungstisch ein akzeptables Ergebnis zu erzielen – und nicht auf der Straße“. Nur wenn „nichts mehr hilft, dann müssen wir ran“, sagte Huber. Er glaube aber nicht, dass die Mehrheit der Metall-Gewerkschafter einen Arbeitskampf erwartet.

Gestern weitete die Gewerkschaft ihre Warnstreiks aus. Protestaktionen und kurzfristige Arbeitsniederlegungen gab es in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber haben bisher ein Plus von 2 Prozent angeboten.

Huber kritisierte die Einmischung von Bundeskanzler Schröder in die laufende Tarifrunde. Es habe bereits mehrfach in der Geschichte der Bundesrepublik Situationen gegeben, wo sich der Kanzler in Verhandlungsrunden eingeschaltet habe, sagte Huber der taz: „Das ist meistens nicht gut ausgegangen.“ Schröder habe die Regierung zu führen und die Richtlinien der Politik zu formulieren.

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