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Sarrazin füllt Gewerkschaften

Der SPD-Finanzsenator verschafft GEW und Ver.di mit seinen Drohgebärden immer mehr Mitglieder, zuletzt mit der Absage, die Sparpläne für Schulen zurückzunehmen

Der Dauerclinch mit dem rot-roten Senat zahlt sich für die Gewerkschaften aus. Wegen des anhaltenden Streits um die Sparpläne im öffentlichen Dienst können sie sich derzeit über wachsenden Zulauf freuen.

Bei der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di haben in den vergangenen Wochen vor allem Mitarbeiter der Verwaltung, der Kitas und Krankenhäuser angeklopft. Allein in einer Woche hätten 50 Frauen und Männer um Aufnahme gebeten, erzählt die Vorsitzende Susanne Stumpenhusen. „Die SPD-PDS-Koalition arbeitet uns mit ihren Drohgebärden fleißig zu.“ Die genaue Zahl der Neueintritte kann sie allerdings nicht nennen. Wie Stumpenhusen appelliert auch DGB-Landesvize Bernd Rissmann an alle noch nicht organisierten Beschäftigten, sich mit einem Gewerkschaftsausweis „rechtlich und finanziell für mögliche Streikaktionen abzusichern“. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) beobachten seit Amtsantritt von Rot-Rot Mitte Januar einen Mitgliederschub. GdP-Sprecher Klaus Eisenreich wirft vor allem Finanzsenator Sarrazin (SPD) „unglaubliche Arroganz“ vor.

Zuletzt hat Sarrazin eine Rücknahme der Sparpläne für die Schulen der Hauptstadt abgelehnt. Man leiste sich gemessen an der Schülerzahl 17 Prozent mehr Lehrer, die gegenüber dem Durchschnitt sechs Prozent weniger arbeiteten. Es liege nicht am Input, wenn an den Berliner Schulen etwas schief laufe, sagte der Senator im DeutschlandRadio angesichts des Erfurter Amoklaufs. GEW-Vize Dieter Haase sagt zu solchen Äußerungen: „Sarrazin ist unser bester Werbeträger.“ DDP/DPA

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