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Weitere Gifte in Weizenlager festgestellt

Die Quelle im Futtermittelskandal ist gefunden: Verseuchung mit Nitrofen geschah in früherer Pestizidlagerstätte

SCHWERIN taz ■ Die Herkunft des Nitrofens ist aufgeklärt: Danach wurde der Weizen in einer Lagerhalle im mecklenburgischen Malchin verseucht. In der DDR diente diese Halle als Pflanzenschutz-Reservelager für die drei Nordbezirke Rostock, Neubrandenburg und Schwerin. Ein Erbe, das nachwirkt: Eine Staubprobe hatte eine Belastung von 2.000 Milligramm Nitrofen je Kilo ergeben. Trizilin, Lindan oder DDP – da einst auch andere, weitaus gefährlichere Pflanzenschutzmittel in der Halle lagerten, prüfen die Behörden jetzt, ob es noch andere Verseuchungen gibt. Die Halle war nach der Wende von der Treuhand ohne Auflagen verkauft worden.

Nach Angaben des mecklenburgischen Landwirtschaftsministers Till Backhaus (SPD) wurde die Halle zuletzt von der Norddeutschen Saat- und Pflanzgut AG gemietet, die den aus Brandenburg stammenden Weizen zwischenlagerte und an den niedersächsischen Futtermittelproduzenten GS agri lieferte. Backhaus ließ den NSP-Betrieb inklusive aller Niederlassungen des Unternehmens in anderen Bundesländern sperren.

Fast alle am Nitrofenskandal beteiligten Betriebe sind Mitglied des genossenschaftlichen Raiffeisen-Verbundes. Raiffeisen trage die Hauptverantwortung dafür, dass die Öffentlichkeit nicht eher informiert wurde, erklärte Verbraucherschutzministerin Renate Künast. Die Beteiligten seien weit früher über den Skandal informiert gewesen als bislang zugegeben. RENI

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