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Endlosrillen vor Gericht

Die Aussagen im Strafverfahren gegen Friedrich Engel wiederholen sich. „Kann ich nicht sagen, weiß ich nicht“, beteuerte der als Zeuge geladene Erhardt Funder. Dennoch widersprach er dem wegen der Erschießungen am Turchino-Pass angeklagten SS-Chef von Genua.

Nur auf Nachdruck des Gerichts war der 88-Jährige überhaupt gekommen. Widerwillig erklärte er: „Ich weiß nichts, weder vom Attentat noch von Erschießungen.“ Dies klang wenig überzeugend, denn Funder war der Marinebefehlshaber, als im Mai 1944 der Anschlag auf das Wehrmachtskino verübt und die „Sühneaktionen“ durchgeführt wurden. Trotz widersprechender Aussagen blieb er dabei, sich nicht an ein Attentat und ein Erschießungskommando der Marine erinnern zu können. „Können, oder wollen sie nicht“, fragte Verteidiger Udo Kneip nach. Schließlich behauptet Engel, die Marine hätte die Verantwortung an sich gerissen. Ein Achselzucken war die Antwort. Engels Behauptung, die Marine wollte Rache, widersprach ebenso Karl-Wilhelm Strotmann. Dass die Marine „Wiedergutmachung“ forderte, erinnere er nicht. Zu den kommenden Verhandlungstagen lädt das Gericht einen Soldaten vom Erschießungskommando, der sich erst jetzt gegenüber dem „Darmstädter Echo“ zu erkennen gab, vor. AS

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