Massakervorwurf im EU-Parlament

STRASSBURG afp ■ Berichte über angebliche Massaker an mehreren tausend Taliban-Kämpfern in Afghanistan beschäftigen das Europaparlament in Straßburg. Wie der Vorsitzender der Fraktion der Vereinigten Linken, Francis Wurtz, gestern mitteilte, wird er im Namen seiner Gruppe das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf um eine Untersuchung bitten. Auch die Vereinten Nationen sollten sich mit den Vorwürfen befassen, forderte der französische Kommunist. Erhoben werden die Vorwürfe in einem Dokumentarfilm des irischen Journalisten Jamie Doran. In dem Streifen, der am Mittwochabend im Europaparlament gezeigt wurde, berichten sechs Zeugen von einem Massaker an bis zu 8.000 mutmaßlichen Taliban-Kämpfern. Den Ausgaben zufolge wurden die Männer nach der Kapitulation der Stadt Kundus in ein Gefängnis im Norden gebracht. Dort hätten US-Offiziere angeordnet, die Gefangenen „loszuwerden“.