piwik no script img

80 Millionen: Maklerkosten

Wieder so eine Sünde der Vergangenheit: Rund 80 Millionen Euro Vorsorgekosten fallen in diesem Jahr für die defizitären Entwicklungsgebiete der Stadt an. Erinnern wir uns: Anfang der 90er-Jahre, als alle – von Bankern über Politiker bis hin zu den Autonomen – über den Beginn eines riesigen Booms auf dem Immobilienmarkt schwadronierten, beschloss das Land, sich ebenfalls als Immobilienmakler zu betätigen.

Ausgerufen wurden dazu städtebauliche Entwicklungsgebiete wie zum Beispiel die Wasserstadt Spandau, die Rummelsburger Bucht, der ehemalige Schlachthof an der Eldenaer Straße in Friedrichshain. Überall sollten hochwertige innerstädtische Wohngebiete entstehen, um der zunehmenden Stadtflucht entgegenzuwirken. Mit viel Geld wurden und werden diese Gebiete flott gemacht: Nur die zahlungskräftigen Investoren und Mieter bleiben aus.

Und das Land bleibt auf den Schulden sitzen, insgesamt bis zu 1,2 Milliarden Euro. Der Haushaltsexperte der Grünen im Abgeordnetenhaus, Jochen Esser, fordert jetzt: „Der Senat muss jetzt eine kontrollierte Abwicklung auf den Weg bringen.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen