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Arafat: „Mein Volk wird entscheiden“

Israelische Armee rückt in Hebron ein und tötet vier Palästinenser. Fischer begrüßt Nahost-Rede des US-Präsidenten

BERLIN taz ■ Palästinenserchef Jassir Arafat lehnte die Forderung von US-Präsident George W. Bush nach einer neuen palästinensischen Führung ab. „Nur mein Volk kann darüber entscheiden“, erklärte er am Dienstag. Auch aufgrund internationalen Drucks hatte Arafat bereits vor einigen Wochen Wahlen für Anfang nächsten Jahres in Aussicht gestellt.

Dass die Rede Bushs gegen ihn persönlich gerichtet sei, stritt Arafat ab. „Er (Bush) sprach über einen palästinensischen Staat und Wahlen, und wir gehen davon aus, dass unser Staat demokratisch sein wird.“ Auch Bundesaußenminister Joschka Fischer, der die Rede Bushs zwar als ein „klares und entschlossenes Bekenntnis der USA“, sich in der Region „weiter zu engagieren“, bezeichnete, machte deutlich, dass „das palästinensische Volk allein über seine legitime Führung entscheidet“.

Schon kurz nach der Rede Bushs weitete die israelische Armee ihre Militäroperation aus. In Hebron stürmten Soldaten das Hauptquartier der Autonomieverwaltung und töteten vier Polizisten bei einem Feuergefecht. Über die Stadt wurde eine Ausgangssperre verhängt. Mit der Ausnahme von Jericho sind nun alle Städte im Westjordanland erneut unter Militärkontrolle. In einer Mitteilung der Armee hieß es, dass „eine große Zahl mutmaßlicher Terroristen verhaftet wurde“. Außerdem sei ein Sprengstofflager ausfindig gemacht worden. Palästinenser berichteten von 150 Verhafteten, darunter der Chef des Sicherheitsdienstes in Hebron. Laut Berichten der Onlineausgabe der Tageszeitung Ha’aretz plant Premierminister Ariel Scharon eine „Großoffensive“ gegen die Hamas im Gaza-Streifen.

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