piwik no script img

Frank KunzeWichtiger als Roger Moore

Der Job braucht Erfahrung: Polizeisprecher Frank Kunze verkörpert am Sonntagabend eine Leiche. Im ARD-Tatort „Schatten“ von Radio Bremen stellt Kunze, 52, die sterbliche Hülle des Enthüllungsjournalisten Dieter Blohm dar. Ganz am Anfang, nur wenige Augenblicke, aber immerhin. „Kinder finden mich in der ersten Szene im Park“, erzählt der Pressemann aus der Vahr, „ich bin da erschlagen worden.“ Auch das muss er darstellen, hinfallen nämlich im Zuge des Erschlagenwerdens. „Ich bin Judokämpfer mit zwei schwarzen Gurten, ich weiß, wie man fällt“, sagt der Gelegenheitsdarsteller. Mehr noch: Über sieben Jahre arbeitete Kunze im Morddezernat. „Wenn man jahrelang Leichen gesehen hat, weiß man, wie die aussehen“, erzählt der Mann über seine Prädispositionen für die Rolle, „die Maskenbildnerin war sehr erfreut.“ „Extrem viel Spaß“ habe ihm der Dreh unter Regisseur Thorsten Näter gemacht. Näter war es auch, der Frank Kunze zu dem Ausflug ins andere Metier verhalf: Der Polizeisprecher prüft die Drehbücher für den Radio-Bremen-Tatort auf ihre Stimmigkeit, was die polizeilichen Abläufe angeht. Und so kam man ins Gespräch und Kunze zum Dasein als Leiche.

Mit offenbar dreckiger Vergangenheit: Kunze alias Blohm, Journalist des, naja, fiktiven „Weser-Express“ soll Prominente erpresst haben.

Was den Darsteller für einen Tag wirklich stolz macht. „Dass ich in einem Film mit Roger Moore auftrete.“ Denn der Ex-James-Bond hat einen Kurzauftritt im Rahmen des Bremer Sechs-Tage-Rennens. Da hat Kunze allemal die zwar unlebendigere, so doch tragendere Rolle erwischt. sgi

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen