: Senat macht sich schuldig
In Hamburg warten zur Zeit 1212 Menschen auf eine Schuldnerberatung, die meisten von ihnen seit mehreren Monaten. Sie stehen auf Wartelisten der bezirklichen Stellen sowie bei der Verbraucher-Zentrale, beim Diakonischen Werk und der Insolvenzberatungsstelle Alstercity. Diese Zahlen gehen aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der sozialpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion, Petra Brinkmann, hervor. Auf die Frage, ob dieser sein Ziel erreicht habe, jedem innerhalb von drei Monaten eine Erstberatung zu gewährleisten, antwortet der Senat mit einem klaren „Nein“.
Zudem räumt er ein, dass die Zukunft sämtlicher Schuldnerberatungen ungewiss ist. Denn auf die Fragen, ob die Angebote Alstercity sowie von Diakonie und Verbraucherzentrale über Jahr 2002 hinaus überhaupt Zuwendungen erhalten, heißt es ausweichend: Die zuständige Behörde erarbeite zurzeit ein Konzept zur Weiterentwicklung der Schuldner- und Insolvenzberatung mit dem Ziel, sie „insgesamt leistungsfähiger und effizienter zu gestalten“. Das klingt nach Sparen, weshalb Petra Brinkmann folgert: „Der Senat lässt sich was zu Schulden kommen“ und wolle die Zuwendungen für die Schuldnerberatung einschränken. Der Senat will sich mit dem Thema „noch in diesem Jahr befassen“. san
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