: NPD bei Schill
Die Schill-Partei hat gestern den Bericht der taz hamburg bestätigt, dass die NPD-Funktionäre und Bundestagskandidaten Jörn Lemke, Jürgen Gerg und Bastian Tilger auch in der Schill-Partei in Schleswig-Holstein aktiv sind. Ronald Schill, Bundesvorsitzender der nach ihm benannten Partei, kündigte an, gegen sie umgehend ein Ausschlussverfahren einzuleiten: „In unserer Partei ist kein Platz für verwirrte Geister. Wir bieten keine Operationsbasis für Rechtsradikale.“ Schill geht davon aus, dass die NPD seiner Partei durch die Doppelmitgliedschaften „bewusst schaden“ wolle. Auch der schleswig-holsteinische Verfassungsschutz vermutet, dass die NPD mit der Unterwanderung der Schill-Partei schaden und selbst in die Schlagzeilen kommen will. Die Rechtsextremisten selber bezeichneten die Doppelmitgliedschaft gestern hingegen als Versuch, alle rechten Parteien unter einem Dach zu bündeln: Zu der bevorstehenden Bundestagswahl würden drei Parteien aus dem rechten Spektrum antreten und sich gegenseitig im Wege stehen. „Zusammen wäre ein Einzug in den Bundestag zumindest im Bereich des Möglichen, getrennt werden zum wiederholten Male alle scheitern“, erläuterte die NPD ihre Strategie – und fragte die Schill-Partei rhetorisch, wie viele Mitglieder deren Gründungsversammlung ohne die NPD überhaupt beigewohnt hätten. taz
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