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Promi-Anwalt vor Gericht

Der ehemalige Rechtsanwalt Ülo Salm muss sich wegen Betrugs in Millionenhöhe verantworten. Sein Verteidiger: Grund war eine persönliche Zwangslage

Unzählige Male hat Rechtsanwalt Ülo Salm Gesetzesbrecher vor Gericht vertreten. Seit Mittwoch sitzt der Anwalt, der Prominente wie die Boxlegende Bubi Scholz verteidigte, selbst im Landgericht auf der Anklagebank. Dem 65-jährigen Juristen werden betrügerische Kreditgeschäfte in Millionenhöhe, Untreue und Urkundenfälschung vorgeworfen. Mit angeklagt sind eine Frau und drei Männer im Alter von 34 bis 41 Jahren, mit denen der Anwalt zusammengearbeitet haben soll.

Zu Prozessbeginn wurde nur die Anklage verlesen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, als Bande seit Frühjahr 1998 Personen und Unternehmen unter Verwendung falscher Urkunden zu Geldzahlungen in Millionenhöhe veranlasst zu haben.

Allein viereinhalb Millionen Euro sollen sie im Frühjahr 1999 bei einer Bank in Essen erschwindelt haben. Salm habe dafür als Notar ein Wertpapierdepot, das der Bank zur Sicherheit vorgelegt wurde, bestätigt. Der Depotwert von angeblich sechs Millionen Euro betrug tatsächlich nur einige tausend Euro.

Ülo Salm sitzt seit 14 Monaten in Untersuchungshaft. Seine Zulassung als Anwalt hat er zurückgegeben. Am Montag, dem nächsten Verhandlungstag, will sich der Promi-Anwalt zu den Vorwürfen äußern. Nach Angaben seines Verteidigers handelte der Rechtsanwalt aus einer persönlichen Zwangslage heraus. DDP

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