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Eschede: Zeugen belasten Bahn

CELLE dpa ■ Im Prozess um die ICE-Katastrophe von Eschede mit 101 Toten hat ein Zeuge von weiteren Nachlässigkeiten bei der Deutschen Bahn AG berichtet. So war der Radsatz, der das Unglück am 3. Juni 1998 verursachte, länger als zwei Monate nicht im Computer-Wartungslogbuch der Bahn erfasst, so der Leiter des ICE-Ausbesserungswerks. Tatsächlich wurde der Radsatz am 12. Januar 1998 unter den Unglückszug montiert. Erst ab dem 20. März 1998 wurde er korrekt geführt. In dieser Zeit sei der Radsatz rund 100.000 Kilometer gerollt. Der alte Radsatz hatte Flachstellen und war abgebröckelt und „zerrüttet“. Erst im März sei aufgefallen, dass die Reparatur vom Januar nicht im Computer-Wartungslogbuch eingetragen war, so die EDV-Abteilung der Bahn. Bereits am vergangenen Donnerstag berichtete ein Ermittler von Unregelmäßigkeiten bei den Kontrollen: Es habe offenkundige Fehlmessungen zum Raddurchmesser gegeben, wonach die Räder trotz Verschleißes an Durchmesser zugenommen hätten.

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