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Schwache Position

Umfrage: Mehrheit der HamburgerInnen will Schill loswerden. Dieser schadet der CDU bei Bundestagswahl

Die Schill-Partei kann nach Auffassung des Hamburger Politikwissenschaftlers Prof. Michael Th. Greven bei der Bundestagswahl der Union schaden. Zwar wären mehr als zwei Prozent für die Schill-Partei eine Überraschung, sagte der Politologe von der Universität Hamburg. „Das Dilemma der Union ist, dass die Interessen der Bundespartei und die der Hamburger CDU, die an der Macht bleiben will, auseinander klaffen“, erklärte Greven.

Er schloss nicht aus, dass Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) im jüngsten Koalitionsstreit um Schills Bundestagsrede „dadurch, wie die Hamburger Presse dies inszeniert hat“, in der Öffentlichkeit an Ansehen gewonnen habe. Die Auseinandersetzung habe aber deutlich gemacht, dass die Bürgerschaftswahl am 23. September vorigen Jahres nicht von der CDU gewonnen wurde und diese nur „mit einem schwachen Ergebnis vor der Schill-Partei liegt.“ Die CDU erreichte 26,2 und die Schill-Partei 19,4 Prozent. Beust sei an „die Schwäche seiner Position erinnert“ worden. „Das wird intern sehr genau wahrgenommen“, meinte Greven.

In der öffentlichen Meinung in der Hansestadt hat der Auftritt vor dem Bundestag Ronald Schill offenbar nicht groß geschadet. 43 Prozent der Hamburger BürgerInnen befürworten dessen Verbleiben in den Ämtern des Zweiten Bürgermeisters und Innensenators. Das ist das Ergebnis einer Emnid-Umfrage im Auftrag des Springer-Blattes Welt am Sonntag.

Lediglich eine knappe Mehrheit von 53 Prozent der Befragten sprachen sich für einen Rücktritt Schills aus. Deutlich in der Überzahl sind die Kritiker Schills erwartungsgemäß bei WählerInnen von SPD und Grünen. Auch 64 Prozent der FDP-nahen Befragten waren für den Rücktritt. Bei WählerInnen von CDU und Schill-Partei sprachen sich hingegen deutliche Mehrheiten für Schill aus. DPA / TAZ

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