Fest für Kinder

„Alle Achtung: Kinder!“ – Deutschland feiert heute sein größtes nichtkommerzielles Fest auf dem Potsdamer Platz

Sie alle auf einmal treffen zu dürfen, könnte für Kids ein Erlebnis in Woodstock-Qualität werden. Benjamin Blümchen, Pumuckl und Sandmännchen. Heute um 15 Uhr tauchen sie gemeinsam auf einer großen Bühne auf dem Marlene-Dietrich-Platz auf.

Benjamin Blümchen, der sprechende Elefant (ist auch schon satte 25 Jahre alt, aber egal) wird als Botschafter des deutschen Kinderhilfswerkes etwas zum Thema Freundschaft sagen. Hoffentlich stört es dabei nicht zu sehr, dass da auch noch unaufhörlich wahlkämpfende Politiker dabei sein müssen. Wolfgang Thierse (SPD) zum Beispiel, der als Schirmherr des Kindertages unbedingt etwas von Blümchens Popularität erhaschen möchte. Und Bundesjugendministerin Christine Bergmann, ebenfalls Sozialdemokratin. Immerhin kennen 98 Prozent aller Kinder den Elefanten, keineswegs aber Herrn Thierse. Ach ja, Klaus Wowereit (SPD), Berlins Regierender Bürgermeister, ist von der Kneipentour aus Hamburg zurück und auch dabei, obwohl er schon gewählt wurde.

Rund 500.000 Kinder in Begleitung ihrer Eltern erwartet an diesem Wochenende das Deutsche Kinderhilfswerk, das seit 1989 Hauptveranstalter des bundesdeutschen Kindertages ist. Geboten wird ein „8-Länder-Konzept“. Von Bewegoland über Beziehungsreich zu Demokratien hin zu Ökologia. Die Initiative Toleranz schickt die Kinder auf einen Weltenbummel durch verschiedene Länder mit Trommeln, Singen, Tanzen und Essen. Eine Kinderrechte-Rallye lässt die Bürger von morgen hautnah ihre Rechte erleben. Was Demokratie eigentlich ist, spielen Präsidentin Demokratia und ihr Gegenspieler Oppositio vor.

Im Sony Center geht’s natürlich futuristisch zu mit Video und Computer und DJs. Nicht fehlen werden Märchenland, Spiele, Drachen und Seeungeheuer, so das klassische Drumherum eben. Und liebe Kinder, wem von euch es in Ökologia bei Fee Ökola und dem Grünen Punkt nun doch etwas zu umweltbewusst zugeht – gleich gegenüber von der Hauptbühne gibt’s doch den guten alten McDonald’s, mit Plastik-Kinderecke und viel Papier und Pappe zum wegwerfen.

ADRIENNE WOLTERSDORF