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Israel räumt Siedlungsposten

Siedler greifen Journalisten an. Scharon trifft in Washington mit Bush zusammen

JERUSALEM ap ■ Rund 2.000 Israelis haben am Mittwoch gegen die geplante Räumung zweier illegal errichteter Siedlungen im Westjordanland protestiert. Mehrere Siedler griffen auch die Presse an, eine Fotografin wurde geschlagen. Die Autos zahlreicher Journalisten wurden demoliert. Bei den von der Räumung betroffenen jüdischen Siedlungen handelte es sich um Havat Gilad bei Nablus und Givat Asaf bei Ramallah. Beides sind lediglich Ansammlungen von Wohnwagen und Zelten. Israelische Medien hatten zuvor berichtet, die Räumungen seien vom israelischen Verteidigungsminister Benjamin Ben Elieser persönlich angeordnet worden. Nach Angaben der Friedensbewegung „Frieden jetzt“ haben Siedler in den vergangenen beiden Jahren 105 dieser Außenposten errichtet. Nur wenige davon wurden bislang wieder geräumt.

In Tulkarem erschossen israelische Soldaten gestern einen 18-jährigen Palästinenser, der angeblich das Ausgehverbot verletzt hatte.

Unterdessen stand in Washington ein Treffen des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon mit US-Präsident George W. Bush auf der Tagesordnung. Erstmals seit langer Zeit spielte dabei nicht der Friedensprozess im Nahen Osten die erste Rolle. Stattdessen sollte das Verhalten Israels im Falle eines US-Angriffs auf Irak erörtert werden. Die USA wollen, dass sich Israel wie beim letzten Golfkrieg 1991 zurückhält, was Scharon anders als damals Jitzhak Schamir bisher ablehnt.

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