Globale Qualifikation

Jetzt werden Migranten zum „außenwirtschaftlichen und länderkundlichen Berater“ ausgebildet

Zugewanderte AkademikerInnen bekommen in Oldenburg derzeit eine neuartige Chance zum Berufseinstieg. Bei der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) in Niedersachsen können sie sich zum „außenwirtschaftlichen und länderkundlichen Berater“ ausbilden lassen. Der vom Europäischen Sozialfonds und dem Arbeitsamt finanzierte einjährige Kurs erweitert im Heimatland erworbene Qualifikationen. Diese Maßnahme gehe zurück auf Signale aus der Wirtschaft, heißt es. Industrie- und Handelskammer sowie Wirtschaftsförderer hätten signalisiert, dass der Bedarf an Personal mit internationalem Hintergrund wachse. „Geschäftskontakte in europäischen Nachbarländern anzuknüpfen, ist heute kein Problem mehr. Aber in anderen Teilen der Welt stoßen Export-Bedingungen auf völlig unterschiedliche Bedingungen“, sagtHans Deimann von der LEB.

Entsprechend international ist die Belegschaft des Ausbildungskurses, der neben Sprachkompetenz, Marketing und EDV auch in Außenwirtschaftsrecht qualifiziert. Unter den 22 TeilnehmerInnen sind JuristInnen, JournalistInnen, Marketing-Fachkräfte und LehrerInnen aus Russland, Indien, Kamerun oder Mexiko. Deren Hauptproblem: Obwohl sie vielfach über mehrjährige Berufserfahrung verfügen, werden ihre oftmals hochkarätigen Abschlüsse aus den Heimatländern in Deutschland meist nicht anerkannt. „Wir wollen nun an den Kompetenzen dieser Personen ansetzen“, heißt es bei der LEB. Darauf würden auch die zwei Praktika innerhalb des Ausbildungszeitraums ausgerichtet. Die Bedarfslücke habe sich aus mehrjähriger Erfahrung im Qualifizierungsbereich für Migranten im Weser-Ems-Raum ergeben. Der nächste Kurs soll im Herbst 2003 starten. ede