piwik no script img

Weniger Studis an der ESMT

Management-Hochschule senkt Studentenzahlen noch vor ihrer Eröffnung. Finanzsenator Sarrazin will sich an Renovierung des Staastratsgebäudes beteiligen

Die im Staatsratsgebäude am Schlossplatz anzusiedelnde Management-Schule wird weitaus weniger Studierende aufnehmen als bisher geplant. Wenige Tage vor dem Festakt zur Gründung am Donnerstag dieser Woche teilten die Organisatoren mit, sie wollten höchstens 300 TeilnehmerInnen der „European School of Management and Technology“ (ESMT) einen akademischen Abschluss verleihen. Bislang war die hinter dem Projekt stehende deutsche Industrie von 500 Studierenden ausgegangen, die an der ESMT ein erstklassiges Zweitstudium ablegen sollten.

Auch die Finanzierung des Projektes ist weiterhin umstritten. Die Industrie, vertreten von BMW und DaimlerChrysler über Deutsche und HypoVereinsbank Bank bis zu Deutsche Telekom und Post AG, habe bislang 90 Millionen Euro an Stiftungskapital eingebracht. Das sagte ein Sprecher von ThyssenKrupp, der den Kreis der Stifter vertritt. Bislang ist allerdings unklar, ob die Industrie ihr Kapital auch in eine rechtliche Form gebracht, sprich ob es die gemeinnützige Stiftung ESMT juristisch bereits gibt.

Nun hat auch der Berliner Senat durch widersprüchliche Äußerungen die Finanzierungsfrage neu angeheizt. Der Sprecher des Finanzsenators Sarrazin deutete an, das Land werde sich indirekt doch an der Sanierung des Staatsratsgebäudes beteiligen. Man habe mit der Industrie über Ideen gesprochen, die „keinen Cash-Flow voraussetzen“, sagte Claus Guggenberger. Das heißt: Der Senat gibt nichts Bares, werde aber den Aufbau der ESNT über die Bereitstellung des Staatsratsgebäudes hinaus fördern. Das Gebäude hat einen Wert von 23,8 Millionen Euro. Bislang hieß es kategorisch, das am Rande des Ruins stehende Land Berlin werde keinen weiteren Startbeitrag für die private Management-Hochschule leisten. Zur Eröffnung der ESMT dieser Woche wird u. a. auch der Bundeskanzler erwartet. CIF

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen