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Fahndung auf Bali läuft

Erste Phantombilder nach den Anschlägen veröffentlicht. Suche in Australien nach möglichen Terrorsympathisanten

SYDNEY/JAKARTA taz/dpa ■ Zweieinhalb Wochen nach den verheerenden Bombenanschlägen von Bali mit mindestens 190 Toten hat die indonesische Polizei erstmals Phantombilder von drei Verdächtigen veröffentlicht. Zwei von ihnen seien Indonesier aus Java, zur Herkunft des dritten machten die Behörden keine Angaben. Nach den Männern werde im ganzen Land intensiv gefahndet, sagte ein Polizeisprecher.

Die Fahndung im Zusammenhang mit den Anschlägen auf zwei Discotheken im Ferienort Kuta war zunächst weitgehend erfolglos verlaufen. Australien und die USA verdächtigen die radikale Islamistenorganisation Jemaah Islamiyah (JI), hinter dem Terrorakt zu stecken.

In Sydney und Perth haben australische Sicherheitskräfte gestern vier Häuser von Muslimen nach möglichen Sympathisanten der in Australien gerade verbotenen JI durchsucht. Die – wie es heißt – gewaltsame Art der Razzien hat die Proteste von Menschenrechtsverfechtern und des Islamischen Rats in Australien ausgelöst. Justizminister Daryl Williams verteidigte das Vorgehen mit der Notwendigkeit, den Schutz der australischen Bevölkerung sicherzustellen.

Alle vernommenen Muslime bestritten eine Verbindung zur Jemaaha Islamiah. Etliche gaben allerdings zu, Vorlesungen des Geistlichen Abu Bakar Bashir besucht zu haben, der als geistiger Vater der JI gilt. Auf die Mitgliedschaft in einer der islamistischen Extremistenorganisationen steht in Australien eine Haftstrafe von bis zu 25 Jahren. BB

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