: kleine pflanzenkunde
Schlafmohn und Opium
Die botanische Familie Mohn wächst, über die ganze Welt verstreut, in mehr als 600 Spielarten – aber nur der Schlafmohn produziert die begehrten Bestandteile. Opium ist der milchige Saft der Schlafmohnkapsel. Wesentlicher Bestandteil des Opiums ist das Morphin. Rohopium ist im Prinzip getrockneter Mohnsaft. Der rote Klatschmohn bei uns ist ihm nahe verwandt, enthält jedoch keine der genannten Substanzen. Der Schlafmohn wird bis zu eineinhalb Meter hoch und trägt eine außen weiße, innen violette Blüte. In den Monaten Juni bis August erwächst daraus eine walnussgroße, eiförmige Kapsel. Das Netz feinster Gefäße in der Kapselwand füllt sich bald mit Saft, dem entscheidenden Wirkstoff des Opiums und seiner Derivate Heroin und Morphium.
Zur Ernte wird die äußere Kapselwand mit einem Messer angeritzt. Die austretende Mohnmilch verfärbt sich rasch braun und kann nach dem Trocknen abgeschabt und eingesammelt werden. Pro Kapsel erhält der Anbauer etwa 0,05 Gramm Rohopium. 20.000 Mohnkapseln auf einem Feld von 400 Quadratmetern sind nötig, um ein Kilo rohes Opium zu gewinnen. FRA
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