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Not-Nagel-Schelte

Kritische Polizisten mobilisieren gegen Polizeipräsident. 1500 auf Bambule-Demo nach FC St. Pauli Spiel

Bambule ist nur der Anlass: Mitglieder der „Kritischen PolizistInnen – Hamburger Signal“ machen gegen Polizeipräsident Udo Nagel mobil. Sowohl vor dem Präsidium, als auch an der Polizeischule und vor der Bereitschaftspolizei-Kaserne sowie vor der Fachhochschule für KommissarsanwärterInnen in Alsterdorf werden heute Flugblätter verteilt, in denen der Bayern-Import Nagel – in Polizeikreisen auch „Not-Nagel“ genannt – indirekt zum Rücktritt gedrängt wird.

Vor allem der Zentralismus Nagels ist nach der Präsentation der neuen Polizeistruktur den Kritischen ein Dorn im Auge: „Es geht faktisch nicht, dass eine solche Bandbreite an Aufgaben – trotz aufgestocktem Präsidialstab – von einem Polizeipräsidenten verantwortlich zu führen ist,“ sagt der kritische Hamburger Kripomann Thomas Wüppesahl. „Die einzige Gradlinigkeit dieses Präsidenten ist derzeit darin zu erkennen, dass er Münchner Verhältnisse herbeiführen will.“ Und diese seien laut einer externen bayrischen Studie schlecht.

Die Bambule-Demo nach dem FC St. Pauli-Spiel ist am Montagabend der Polizei trotz 1500 Beamten im Einsatz beinahe wieder aus dem Ruder gelaufen. Trotz inoffizieller Absprachen, den Zug auf die Reeperbahn marschieren zu lassen und bestenfalls durch ein paar Wasserwerfer Stärke zu zeigen, verdonnerte Einsatzleiter Thomas Mülder die knapp 1500 Bambulisten, zum Schanzenbahnhof zu ziehen.

An der Ecke Schanzenstraße/Susannenstraße kam es zu einem heftigen Zusammenstoß mit der Polizei. Nachdem Flaschen aus Reihen der Bambulisten geflogen waren, versuchte eine Gruppe, sich durch die Polizeikette zu drücken. Diese antwortete mit massivem Schlagstockeinsatz. 15 Demonstranten wurden vorläufig festgenommen, elf kamen in Gewahrsam.

Kai von Appen/Oke Göttlich

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