Naturschutz populär

BUND, Senat und Naturentwicklungsgesellschaft wollen Natur erlebbar machen

„Es muss Ecken geben, wo keiner reinstiefelt, aber es muss auch Gebiete zum Kennenlernen für alle Bürger geben“, findet Bau- und Umweltsenatorin Christine Wischer (SPD).

Damit dieser Wunsch keine Vision bleibt, unterzeichnete sie gestern gemeinsam mit dem BUND und der Hanseatischen Naturentwicklungsgesellschaft gestern eine Kooperationsvereinbarung, in der die weitere Zusammenarbeit festgelegt wurde. Bereits seit 1990 betreuen die beiden Vereine gemeinsam mit dem Umweltressort die beiden Naturschutzgebiete Werderland und Dunger See sowie die Ochtumniederung bei Brokhuchting. Geldgeber in dieser Arbeitsgemeinschaft sind der Senat mit 30.000 und die Naturentwicklungsgesellschaft mit 60.000 Euro. Der „Bund für Umwelt und Naturschutz“ (BUND) stellt seine fachlichen Fähigkeiten zur Verfügung und sucht nach weiteren Sponsoren.

Unter einem Naturschutzgebiet stellen sich viele eine nicht begehbare Fläche vor, auf der seltene Pflanzen wachsen und gefährdete Vogelarten nisten. Die Senatorin sieht das anders: „Damit sind gerade keine eingezäunten Flächen gemeint, die keiner betreten darf. Da können die Stadtkinder lernen, wie ein Reh tatsächlich aussieht“. Martin Rode vom BUND ergänzt: „Die beiden Gebiete sollen gerade für Kinder und Jugendliche zu einer Art Erlebnisraum werden. Hier kann man ihnen hautnah die Zusammenhänge vermitteln, die für ein Gleichgewicht im Ökosystem erforderlich sind“. Möglich machen das die angelegten Öko-Wanderwege, die Aussichtpunkte und Ruheplätze.

Das Aufgabenspektrum der Mitarbeiter sei dabei breit gefächert, so Rode. „Um das Gebiet managen zu können, bedarf es einer wirkungsvollen Öffentlichkeitsarbeit in Form von Führungen und Veranstaltungen. Wir müssen regelmäßig Pflegemaßnahmen an den Biotopen und die Überwachung der Wasserstände durchführen“. Durch die langjährige Tätigkeit auf diesem Gebiet sei aber mittlerweile ein Netzwerk entstanden, das die Arbeit ernorm erleichtere. Grund: das positive Klima.

Hermann Cordes vom BUNDgeht mit seinen Vorstellungen über die Nutzungsmöglichkeiten sogar noch weiter: „Mit diesen Naturschutzgebieten soll Bremen auch Angebote für den Tourismus schaffen“. Hoffentlich benehmen sich die Urlauber dann auch entsprechend. jf