piwik no script img

Rape CultureDie hässliche Wirklichkeit

In Deutschland werden – im Gegensatz zu Indien – Vergewaltigungen rigoros geahndet. Oder? Nicht ganz. Opfern wird generell misstraut.

Ein Drittel aller Frauen wurde schon mal geschlagen oder vergewaltigt. Bild: Kay Fochtmann / photocase.com

Man stelle sich vor, in einer Wohnung fängt der Weihnachtsbaum Feuer, bald steht das ganze Wohnzimmer in Flammen. Jemand ruft die Feuerwehr. Aber statt loszufahren, fragt diese erst mal nach: Sind Sie ganz sicher, dass es brennt? Gibt es Zeugen? Haben Sie sich fahrlässig verhalten oder das Feuer womöglich absichtlich gelegt? Ach, Sie haben schon Brandwunden? Die können Sie ja auch vom Plätzchenbacken haben. Kann es sein, dass Sie sich einfach wichtig machen wollen? Und finden Sie es nicht vielleicht auch ein bisschen geil, die Flammen zu sehen und die Hitze zu fühlen?

Was bei einem Wohnungsbrand absurd wirkt, ist – übertragen auf Vergewaltigungen – leider oft die hässliche Wirklichkeit. Jemand zeigt eine Tat bei der Polizei an oder macht sie auf andere Art öffentlich und erhält statt kompetenter Fürsorge und Hilfe: Misstrauen und Vorwürfe. Frauen, die Anzeige erstatten, werden dann gefragt, warum sie denn zu so später Stunde allein unterwegs waren. Angestellten, die sich gegen Vorgesetzte wehren, wird strategisches Interesse unterstellt. Kindern wird gesagt, dass sie eine Situation wohl falsch verstanden hätten. Und so weiter.

Die Studentin Hannah M. hat das erlebt. Eines Abends kam sie spät nach Hause, lief über den Innenhof zu ihrer Wohnung in Berlin-Neukölln und wurde von einem Unbekannten angegriffen. „Er drückte mir von hinten seinen Arm um den Hals, warf mich zu Boden. Ich hatte Todesangst“, erzählt sie.

Sie schrie und schlug um sich, kniff dem Täter zwischen die Beine. „Er floh und ich stolperte kreidebleich in meine WG.“ Eine Mitbewohnerin rief die Polizei, kurz darauf standen ein Beamter und eine Beamtin in der Wohnung. M. erzählte, was vorgefallen war, die Beamtin sagte: „Es ist aber auch ein komisches Hobby, nachts im Minirock durch Neukölln zu laufen, oder?“

Opfern wird generell misstraut

Im Englischen gibt es dafür einen eigenen Begriff: „Rape Culture“. Gemeint ist eine Gesellschaft, in der sexuelle Gewalt zwar weit verbreitet ist, aber von vielen Menschen nicht als solche gesehen wird: Opfern wird generell misstraut oder die Schuld zugeschoben, indem Täter geschützt und Vorfälle heruntergespielt werden. Wer „Vergewaltigungsmythen“ googelt, findet viele dieser tief verwurzelten Denkweisen. Es ist, als würde man demjenigen, der bei der Feuerwehr anruft, weil seine Wohnung brennt, sagen: Es ist aber auch ein komisches Hobby, brennende Kerzen auf Bäume zu stecken.

taz
sonntaz

Diesen und viele weitere spannende Texte lesen Sie in der sonntaz vom 12./13. Januar. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz.

Die Debatte über Missbrauch und Vergewaltigung ist neu entfacht, seit in Indien die Vergewaltigung einer 23-jährigen Frau massenhafte Proteste auslöste. Menschen gehen dort zu Tausenden auf die Straße, Silvesterfeiern wurden abgesagt. Und hier? Man diskutiert über die indische Justiz, das Kastensystem, die Straßenbeleuchtung in Neu-Delhi. Kaum eine Demo oder Podiumsdiskussion, die sich mit den Menschen in Indien solidarisiert oder fragt, ob es um uns denn besser bestellt ist.

Wie schlecht es um die Opfer sexualisierter Gewalt auch in Deutschland steht, zeigte im vergangenen Sommer die Aktion „#ichhabnichtangezeigt“. Betroffene waren aufgerufen, zu erzählen, warum sie eine Tat nicht angezeigt hatten. Innerhalb von sechs Wochen teilten 1.105 Menschen auf der Webseite ihre Erfahrungen. „Ich habe nicht angezeigt, weil er mein bester Freund war“, schrieb jemand. Oder: „Ich habe nicht angezeigt, weil ich zu jung war und gar nicht wusste, dass es überhaupt eine Vergewaltigung ist.“ Oder: „Weil es an Beweisen fehlte.“

Nichtanzeige wegen sozialer Gefüge

In der Auswertung des Projekts schrieben die Initiatorinnen, dass die Täter, sofern sie genannt wurden, zu 93 Prozent aus dem sozialen Umfeld der Opfer kamen. Gründe für die Nichtanzeige seien demnach oft „Verantwortung für den Schutz und den Fortbestand von Familie, Freundeskreis, Arbeitsplatz und anderer wichtiger sozialer Gefüge“. Ein schreckliches Fazit. Als wenn soziale Gefüge nicht gerade Menschen schützen sollten.

Sex und Gewalt

Begriff: „Sexualisierte Gewalt“ hat in einigen Kreisen den Begriff der „sexuellen Gewalt“ inzwischen abgelöst. Das Wort „sexualisiert“ soll verdeutlichen, dass bestimmte Handlungen kein Ergebnis der freiwilligen Sexualität aller Beteiligten sind, sondern Gewalt, die durch sexuelle Handlungen zum Ausdruck kommt.

Sichtbarkeit: Um sexualisierte Gewalt sichtbar zu machen, gibt es im Netz verschiedene Projekte. Unter dem Stichwort //twitter.com/search?q=%23shoutingback:#ShoutingBack beschreiben Menschen auf Twitter, wie ihnen sexualisierte Gewalt widerfuhr. Tweets gehen im Sekundentakt ein. Auch der Account //twitter.com/everydaysexism:@EverydaySexism dokumentiert derartige Beispiele.

So, wie Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs momentan in Deutschland laufen, ist es logisch, dass viele Missbrauchsopfer keine Anzeige erstatten. Sie schützen damit zwar die Täter, aber auch sich selbst vor einem womöglich erniedrigenden, scheußlichen Prozess – in dem die Täter oft mit leichten Strafen oder ungestraft davonkommen.

Definitionsmacht Kachelmann?

Einer, der die Rede von Rape Culture für absurd hält, ist der Wettermoderator Jörg Kachelmann. Seit er im Mai 2011 vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen wurde, verbreitet er seine Thesen über Falschbeschuldigung als „Massenkriminalität“. Wo andere „rape culture“ sagen, sagt Kachelmann „falschbeschuldigungsculture“.

Zwar ist ein Mann, der sich die Definitionsmacht für unzählige Fälle sexualisierter Gewalt zuspricht, eigentlich nichts Besonderes. Wenn er so viele Anhänger hat wie Kachelmann, leider schon. Eine seiner Aussagen auf Twitter: „Terre des Femmes ist profitorientierter Teil der Opferindustrie und nicht weiter ernstzunehmen.“ Kachelmann hat etliche Fans. Einige von ihnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, in Blogs und auf Twitter Vergewaltigungsmythen zu verbreiten und AutorInnen, die über sexualisierte Gewalt schreiben, übel zu beschimpfen.

Dass Kachelmann durch seinen Prozess so heftig traumatisiert ist, dass er sich paranoid in einem „TäterInnenstaat“ sieht und von „Opferindustrie“ spricht, mag sein. Dass es aber Frauen gibt, die ein ganzes Blog zu dem Thema vollschreiben, schockiert.

Triggerwarnung vor die Gesellschaft

Vergewaltigungsopfern, die so etwas lesen, ist ein dickes Fell zu wünschen. Im Internet steht vor Texten oder Bildern, die sexualisierte Gewalt darstellen, manchmal eine „Triggerwarnung“. Bilder von Missbrauch zu sehen, kann schwere Retraumatisierungen verursachen. Aber wer setzt eine Triggerwarnung vor die Gesellschaft?

Warum tun sich nicht nur die Inder, sondern auch die Deutschen so schwer damit, anzuerkennen, wie viel sexualisierte Gewalt es gibt und wie entwürdigend immer wieder mit den Opfern umgegangen wird? Und das bei uns, die wir angeblich so locker mit Sex umgehen.

Zwar werden Menschen jedes Geschlechts vergewaltigt – Männer, Frauen, Intersexuelle – aber eben besonders oft Frauen und Mädchen. In einer Gesellschaft, in der die männliche Macht immer noch dominiert, ist es dann auch nur logisch, wenn Gewalt an Frauen tabuisiert wird.

Gefahr für männliche Machtstrukturen

Weibliche Erfahrungen öffentlich zu machen, seien sie positiv oder negativ, ist immer eine Gefahr für männliche Machtstrukturen. „Wenn heute über Frauen und ihre Sexualität berichtet wird, so wird sie meist mit einer Art Hurerei in Verbindung gebracht“, schreibt die britische Autorin Laurie Penny in ihrem Buch „Fleischmarkt“. Frauen, die über ihren eigenen Körper und ihren Sex sprechen, gelten schnell als zotig und pervers. Frauen, die über eine erlebte Vergewaltigung sprechen, sind nach diesem Denken nicht nur pervers, sondern auch noch aufmerksamkeitssüchtig und ganz bestimmt psychisch verstört.

Vielleicht ist Rape Culture irgendwie auch der Reflex einer Gesellschaft, Sexuelles wieder ins Private zurückdrängen zu wollen, in einer Welt, in der Sexdarstellungen und nackte Körper so allgegenwärtig geworden sind. Vielleicht ist es die Angst davor, von zu viel Gewalt zu erfahren, zu hässliche Dinge zu sehen oder zu hören. Oder gar die Angst, selbst Erlebtes wiederaufkommen zu lassen.

Für den 14. Februar, Valentinstag, plant die Bewegung „One Billion Rising“ weltweite Proteste, initiiert durch die feministische Künstlerin Eve Ensler, die unter anderem das Bühnenstück „Die Vagina-Monologe“ schrieb. Ein Drittel aller Frauen und Mädchen, sagt Ensler, also rund eine Milliarde Menschen, wurde in ihrem Leben schon geschlagen oder vergewaltigt. Diese Frauen, und andere Menschen, sollen an diesem Tag auf die Straße gehen und ihre Macht deutlich machen – indem sie öffentlich gemeinsam tanzen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

103 Kommentare

 / 
  • So kann man natürlich auch eine kritische Auseinandersetzung zu dem Thema mit Totschlag-Argumenten kaputt prügeln.



    Ist der Sache nicht dienlich, wenn man pauschal gegen die Männer wettert, die wir als Verbündete im Kampf gegen solche Strukturen brauchen.



    Ich werde mich weiter dagegen wehren, Männer und unsere Kultur pauschal zu verurteilen, selbst wenn ich selber schon (und nicht nur einmal) davon betroffen war.

  • B
    Bernd

    In knapp 50% der fälle (ich hoffe wirklich nicht mehr) wird rape culture gesagt aber rechtsstaat gemeint.

  • S
    Scoobidoo

    Die reflexartigen Abwehrartikel vornämlich männlicher Kommentatoren zeigen sehr schön, dass die Autorin den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Aber wer die Wahrheit nicht sehen will, dem ist eh nicht zu helfen. Nur durch Wegsehen und Ignorieren wird unsere Gesellschaft sicher nicht besser. Ich habe gestern getanzt: für eine bessere Welt für alle, in der Achtung und Verständnis eine weitaus größere Rolle spielen als bisher

  • G
    Gast

    Ich finde auch, der Vergleich mit dem Weihnachtsbaum hinkt übelst. Eine Vergewaltigung sollte eben nicht mit einem Unfall verglichen werden, diesbezüglich macht sich die Autorin ungewollt mit ihrer Argumentation mitschuldig.

     

    Außerdem wären ein paar Zahlen & Fakten bei dem Thema angebracht!

  • B
    Biggel

    "Alle menschlichen Verfehlungen sind das Ergebnis eines Mangels an Liebe." (Alfred Adler)

     

    Ein Drama, das sich früh in die Menschheit eingeschrieben und bis heute allenfalls verschärft hat.

     

    Da ist es letztlich egal, wer Täter und wer Opfer, wer Männlein und Weiblein ist.

  • K
    Kenny

    Der schlechte Vergleich mit dem brennenden Weihnachtsbaum schadet dem Thema leider. Bei einem brennenden Weihnachtsbaum gehts um Minuten, vielleicht Sekunden, bei Vergewaltigungen eher um Stunden. Würde sich jemand als akut von sexualisierter Gewalt bedroht an die Polizei wenden würde sie wohl schneller reagieren. Die Dringlichkeit ist einfach anders. "Ein Drittel aller Frauen wurde schon mal geschlagen oder vergewaltigt." halte ich auch für manipulativ und schadend, weil 2 Dinge vermischt werden, die nicht direkt zusammenhängen um einen höheren Anteil nennen zu können. Als würde man schreiben "60% aller Kindergartenkinder wurden schon mal geschlagen oder missbraucht.", hört sich dramatisch an, ist aber richtig. Nur, dass die meisten eben nur geschlagen wurden (im Sandkasten zb), aber nicht missbraucht.

    Schade, solche Unsauberkeiten schaden dem Artikel und dem Thema.

  • A
    @Ange

    Liebe Frau Oetken,

    vielen Dank für Ihren klugen Kommentar. Sie berühren mit ihm neuralgische Punkte hässlicher Wirklichkeit, die sich eben nicht so einfach darstellt, wie Autorin und das Gros der Kommentierenden es gern hätten.

  • K
    Klara

    Leider ist Vieles in dem Artikel richtig. Ich habe das als Jugendliche selbst erlebt, daß ich von der Sozialarbeiterin der Falschaussage beschuldigt wurde.

    Nach dem Tod des Vaters habe ich es Familienmitgliedern mitgeteilt die mich teilweise seitdem meiden.Es ist kein Zufall, daß der Tochter meines Bruders daselbe widerfuhr. Seine Frau ließ sich zwar scheiden, Anzeige wurde jedoch nicht erstattet. Meine Mutter pilgert noch heute zum Grab ihres Mannes, obwohl sie von mir von der Untat erfuhr.

    beruflich bin ich oft mit ähnlichen Fällen konfrontiert

    - rape culture ist Realität in Indien und hier.

  • I
    Ines

    Daher am 14.Februar tanzen, tanzen, tanzen. Eine Milliarde weltweit, auch in Deutschland in jeder Stadt.

    Wir lassen die Erde beben und alle, die sich für Frauenrechte stark machen, werden spüren, dass sie nicht allein sondern Teil einer weltweiten Bewegung sind - und diese Bewegung dieses Jahr kraftvoll kämpft! Um Gewalt nicht nur zu managen, sondern zu beenden. Im ersten Schritt die Akzeptanz für Gewalt, denn das ist der entscheidende.

  • W
    whatever

    @Ange

     

    "Selbst durch Männer erfahrene Gewalt, Abwertung und sexuelle Frustration lassen Frauen bevorzugt an ihren Söhnen aus."

     

    "Bevorzugt" halte ich für unwahr, da wissen Sie scheinbar mehr als viele andere Menschen.

    Ich kenne überwiegend andere Fälle. Jungen werden gegenüber Mädchen von Müttern bevorzugt.

    Der Selbsthaß der Mütter trifft überwiegend die Töchter. Natürlich auch resultierend aus

    der eigenen unbewältigten Kindheit, und Rollenmustern. Aus der Unzufriedenheit resultiert

    Neid, Eifersucht auf die Töchter. Viele Mütter versuchen es ihren Söhnen, und Männern

    ständig recht zu machen, weil sie das schon seit der Kindheit gewohnt sind, was natürlich mit Liebe auch nichts zu tun hat, aber das ist was anderes als Gewalt, vorallem sexuelle Gewalt.

     

    "Am deutlichsten in Kulturen zu beobachten, die Mädchen an ihnen nahezu unbekannte Männer verkaufen"

     

    Sorry, aber wer leidet denn da? Wer vergewaltigt wen?

     

    "Diese Mutter ist kulturell geprägt und wird so tun als ob sie es liebt. Das Gegenteil ist aber der Fall. Sie lehnt es unterschwellig ab. Der kleine Junge bekommt falsche Signale."

     

    Vorgespielte Liebe ist ein Problem, ja. Aber es werden mindestens genausoviele Mädchen abgelehnt.

    In einigen Ländern, z.B. Indien DEUTLICH mehr Mädchen, die sogar getötet werden.

     

    Ich habe keinen Bock mehr darauf dass Männer die vergewaltigen, was sie nicht müssen! irgendwie

    erklärt werden. Männer vergewaltigen weil sie es wollen und können. Das sind die Gründe.

    Mädchen werden benachteiligt, Mädchen und Frauen leben mit der Angst, dem unterschwelligen

    Gefühl, vergewaltigt zu werden, nicht Männer. Man kann Geschlechterunterschiede und Realitäten

    nicht völlig ausblenden.

  • A
    anna

    toller artikel und leider so wahr.

  • W
    whatever
  • A
    Ange

    Wer bei sexualisierten Übergriffen zwischen den Geschlechtern trennt, ist einem wesentlichen kollektiven Mythos aufgesessen, der wiederum eine Ursache für Gewalt im Zusammenhang mit Sexualität bildet.

    Diese fehlerhafte Grundannahme ist, dass Frauen im Gegensatz zu Männern nicht oder weniger gewalttätig seien. Das stimmt so nicht. Wir setzen es lediglich voraus.

    Fast alle patronal geprägten Kulturen, zu denen unsere ja auch zählt, betreiben starre Rollenzuschreibungen, die auf das Geschlecht und den Status des jeweiligen Mitglieds abzielen.

    Frauen bzw. Mütter haben dem zu Folge lieb, sanft, fürsorglich und "gut" zu sein. Geborene Opfer. Männer das Gegenteil.

    Die weibliche Sexualität ist nach dieser Annahme vor allem auf die Fortpflanzung beschränkt. Frauen profitieren dann angeblich maximal von ihrer Mutterrolle.

    Gleichzeitig vertraut unsere Kultur darauf, dass Mütter automatisch gut für ihre Kinder sorgen. Der Muttikult in Deutschland z.B. ist legendär. Dabei lassen wir aber gerade die Mütter, die Unterstützung am nötigsten haben, nämlich die mit Babies und Kleinstkindern vollkommen allein.

    Ich glaube überhaupt nicht daran, dass Mütter ihre Söhne automatisch lieben. Eher an das Gegenteil. Selbst durch Männer erfahrene Gewalt, Abwertung und sexuelle Frustration lassen Frauen bevorzugt an ihren Söhnen aus. Indem sie sie physisch, psychisch oder sexualisiert misshandeln. Vor allem wenn die in einem Alter sind, in dem sie sich nicht wehren können.

    Am deutlichsten in Kulturen zu beobachten, die Mädchen an ihnen nahezu unbekannte Männer verkaufen. So wie es auch jahrhundertelang in unserer der Fall war.

    Aber auch in unserer Gesellschaft, die von ihren Mitgliedern erwartet, dass sie sexuell aufgeschlossen zu sein haben und Sex "geil" finden müssen, weit verbreitet.

    Eine Frau, die ihr Kind auf unwürdige und ekelhafte Weise empfangen und dann noch unter Schmerzen und Angst geboren hat - Stichwort "partnerschaftliche Pflicht" - wird Schwierigkeiten haben ihr Kind anzunehmen.

    Diese Mutter ist kulturell geprägt und wird so tun als ob sie es liebt. Das Gegenteil ist aber der Fall. Sie lehnt es unterschwellig ab. Der kleine Junge bekommt falsche Signale.

    Falsche, uneindeutige. Und das später auf Frauen allgemein übertragen.

    Hinzu kommt noch eine unvergleichlich primitive und verlogene sexuelle Kultur allgemein. Auch und gerade was unsere westliche Gesellschaft angeht.

     

    Der Weg raus ist einer, auf dem man überkommene Klischees und Vorstellungen einmal ganz kritisch und sehr neutral überprüft.

     

    Traditionelle, aber auch die der verschiedenen Ideologien.

     

    Angelika Oetken

  • SB
    Siegfried Bosch

    Ich würde am liebsten schreiben: Mal wieder eine Märchenstunde in der TAZ. Aber das wäre der Sachen nicht angemessen, denn hier wird schließlich die Abschaffung der Unschuldsvermutung von Männern (zumindest in Vergewaltigungsfällen) propagiert:

    "Sie schützen damit zwar die Täter, aber auch sich selbst vor einem womöglich erniedrigenden, scheußlichen Prozess – in dem die Täter oft mit leichten Strafen oder ungestraft davonkommen": Übersetzt man das feministische "Die "Täter" kommen ungestraft davon" in gewöhnliches Deutsch, erhält man: "Wenn ein Mann in einem Vergewaltigungsverfahren freigesprochen wird, dann ist er dennoch Täter und das Urteil ein Justizskandal und Beleg für die Rape Culture."

     

    Übrigens: Die Gesellschaft schaut bei Vergewaltigungen überhaupt nicht weg. Das sieht man z.B. an den Lynchaufrufen gegen einen (wie sich später herausstellte unschuldigen) Verdächtigen beim Kindsmord in Emden im März; erst kürzlich wurde in Großbritannien übrigens ein unschuldig einer Vergewaltigung Bezichtigter umgebracht, weil man ihn dennoch für schuldig hielt. (http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/crime/9788265/Teenager-falsely-accused-of-rape-beaten-to-death-by-gang.html)

  • M
    Margit

    Der Vergleich mit dem brennenden Weihnachtsbaum ist zwar anschaulich.

    Vernachlässigt wird dabei aber, dass es einen großen Unterschied zwischen einem Brand gibt, bei dem die Opfer in der Regel vom Weihnachtsbaum nicht unter Druck gesetzt werden, wie z. B: "wenn du jemandem davon erzählst, dann bring ich dich um", noch wird da, wie bei Betroffenen sexueller Gewalt, das Intimste verletzt. Dass sexuelle Gewalt IMMER extrem schambesetzt ist, sollte also nicht unerwähnt bleiben.

  • P
    Pete

    Was soll jetzt dieser Medienhype und die Aufregung ? Der TAZ gehen die Leser aus die die Papierversison kaufen ? Frau Stokowski liegt voll daneben, da auch Männer Opfer sind von Gewalt und von angeblichen Vergewaltigungen, weil Frau bloss verge..... zu schreien braucht und schon ist der Mann dazu ruiniert. Die TAZ hat meinen ersten Kommentar dazu einfach unter den Tisch fallen lassen und wird es auch diesmal, weil die Hysterie besser passt, stimmts ? Kachelmann, Asange, Strauss-Kahn usw. Das die meisten Vergewaltiger aus dem islamischen Millieu enstammen die solche schweren Verbrechen tatsächlich in Europa begehen, wird ebenfalls unter der Blindenbrille der Linken nicht gesehen, weil es nicht ins Multikultibild passt. Das veröffentlicht ihr wieder nicht, claro, die Grünen und die islamischen Verbände sitzen in der TAZ Redaktion Deutschland ist von kritscher Berichterstattung soweit entfernt wie Saudi Arabien! Und dank solcher Medien wird es bald so sein wie dort!

  • MH
    Marco Hoffmann

    Habe das photo angesehen und viele kommentare gelesen.

     

    1. Das Photo ist gut. Das Gefühl ist dargestellt. Die Watte um einen, das entblößte, die Lämung/Lethargie. Vermutlich deshalb harsche Abwehrreaktionen bei manchen.

     

    2. Beschneidung gesunder Kinder ist Vergewaltigung in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung. Organe am Geschlechtsteil amputiert bekommen ist auch in punkto "zur polizei gehen" in dieser Kategorie einzuordnen.

     

    Artikel drei GG gilt auch für Jungen!

     

    Langzeitfolgen können sein:

    Penisverkrümmung, Schaftbewuchs, Anorgasmie, Keratinierung, postzirkumzionsphimose etc.

     

    Beendet die rape culture bei kindern!

  • S
    simone

    Und immer wieder Kachelmann... der Fall hat leider verhängnisvoll zur Polarisierung der Geschlechter beigetragen.

    Nicht dass ich mit dem bekennenden Macho sympathisiere.

    Aber ich denke, dass der medienwirksame Vergewaltigungsprozess, initiiert von seiner Langzeit-Gespielin für prostitutionsähnliche Sextreffen, der Glaubwürdigkeit der wirklichen Gewaltopfer sehr sehr geschadet hat! Nicht nur, dass eine unabhängige Frau, die leicht einen respektvolleren Partner hätte finden können, dieses unwürdige Täter-Opferspiel viele Jahre mitgemacht hat – bis ihr offensichtlicher Ehrgeiz, ein Hochzeitsfoto auf dem Titel der 'Bunten' zu ergattern, endgültig gescheitert war – ihre Aussagen erwiesen sich als Lügenkonstrukt. Es gab keine Tatspuren (nichtmal am Messer) und von der ungeniert ausgelebten Polygamie ihres Prachtkerls wusste sie seit einem Jahr! Leicht durchschaubar, dass es sich um den Racheakt einer Enttäuschten handelte, der es letztendlich doch gelang, seine Karriere zu zerstören

     

    Gesellschaftlich ist die mediengesteuerte Rückentwicklung zu reaktionären Geschlechterrollen (neue Weiblichkeit und Machotum) eher kontraproduktiv, und das eine begünstigt das andere. Verlierer sind letztlich beide, vor allem aber die Frauen.

  • I
    ion

    Womit Frau Alice Schwarzer vor Jahrzehnten bekannt und auch zu einer (gesellschafts-)politischen Größe wurde, wäre hier wohl unnötig zu umschreiben; Dass aber die taz-Autorin Frau Stokowski – das hier nur, weil inzwischen einige Leserkommentare jenen und ihren Namen nebeneinanderzusetzen belieben – aktueller meint, sie könne versuchen durch aufgreifen entsprechender Trigger-Themen auch nur ähnliche Öffentlichkeitsaufmerksamkeit erzielen, geschweige denn so etwas wie thematische Relevanz(!) generieren, wie vormals Frau Alice Schwarzer, halte ich bei dem (bisherigen) Niveau ihrer auch kontraproduktiven 'Beiträge' für illusorisch, gesamtgesellschaftlich für geradezu nicht wünschenswert;

    Ihr ‘Stil’, Gusto, Anliegen ist dann wohl doch eher kolumnistisch, cf.:

     

    «Sofort aufs Maul»

    https://www.taz.de/!107257/#send-comment

     

    .... neben der üblichen Zensur-Praxis an den Leserkommentaren.

     

    PS

    Die taz-"Bild"-redakteurInnen, die den (Online-)Artikeln "Bild"-er (lol) verpassen, sollten ihre ggf. erhaltene Schulung: “Wir illustrieren eine Schülerzeitung” endlich vergessen – ein echtes, inzwischen fast historisches Manko bei der taz.

  • D
    D.J.

    @moep:

     

    "@ Pellkartoffel

     

    Warum soll es so wichtig sein, welche Religion ein Täter hat, insofern es keine religiös motivierte Tat ist?"

     

    Ich kann Alice Schwarzers Zahlen nicht überprüfen. Falls es aber tatsächlich eine signifikant höhere Zahl an Vergewaltigungen durch Jugendliche muslimischer Herkunft gibt, müsste selbstverständlich untersucht werden, ob und inwieweit dies kulturelle Hintergründe hat. Was denn sonst?

    Frau Schwarzer, der ich oft widerpreche (z.B. bei ihrer antiliberalen Haltung zu Pornographie und Prostitution) hat meine Hochachtung dafür, dass sie sich weder früher von Erzkonservativen noch heute von "linken" Denkverbots-Erteilern einschüchtern ließ und lässt.

  • D
    Doroina

    @ R.E.N.

     

    Bitte belegen Sie ihre Behauptung der „Falschbeschuldigungsindustrie“ mit wissenschaftlich seriösen Zahlen. Einzelfälle („Witte“, etc.) sind nicht zu verallgemeinern und auch das „Gefühl“ kann täuschen.

     

    Die bisher zum Thema „Falschbeschuldigung“ im Falle von Vergewaltigungen/sexueller Nötigung veröffentlichten Statistiken und Zahlen widerlegen jedenfalls die Behauptung des Vorhandenseins einer „Falschbeschuldigungsindustrie“.

     

    siehe (u.a.):

     

    http://www.polizei.bayern.de/content/4/3/7/vergewaltigung_und_sexuelle_n_tigung_in_bayern_bpfi.pdf

     

    http://www.cwasu.org/filedown.asp?file=Austria_German_final(1).pdf

  • Z
    Ziebeil

    Danke für diesen Artikel. Gerade neben dem Porträt von Gina-Lisa war es unbedingt wichtig, dass in der sonntaz auch so ein Text steht. Ohne hätte ich am Verstand der sonntaz-Macher_innen gezweifelt. Alle, die Frau Stokowskis Ausführungen falsch finden, möchte ich daran erinnern, dass im Dezember 2012 drei junge Männer in Berlin zu Bewährungsstrafen und 500 Euro Schmerzensgeld verurteilt wurden, die eine mit K.o.-Tropfen wehrlos gemachte Frau vergewaltigten. Das ist die Realität.

    Hier der Artikel: http://www.tagesspiegel.de/berlin/neukoelln-bewaehrungsstrafe-nach-sexuellem-missbrauch-wirft-fragen-auf/7505196.html

  • M
    moment

    wenn ich mich richtig erinnere, hatte kachelmann zum artikel "kotzen vor wut" nicht zu unrecht gefragt, was sein name in dem artikel verloren hat, in dem eine der für euch schreibenden damen über einen vorfall sprach, den die polizei nicht weiter verfolgt hatte.

     

    gibt es neue details zur erwähnung seines namens darin? was hat der name eines nunmal freigesprochenen menschen in dem artikel zu suchen? sorry, hier wird sehr wohl mit namen herumgeworfen ohne jeglichen sachtlichen zusammenhang, um einer emotionalisierung wegen, er hatte mit dem vorfall der taz-autorin nichts zu tun, das war reines namedropping.

     

    beides geht nicht - man kann nicht auf der einen seite verlangen, dass vergewaltigungsfälle gerichtlich anständig aufgearbeitet werden und dann gerichtliche entscheidungen schlicht ignorieren. genauso wie man aktuell den protest der oxford-studenten gegen assange's auftritt verstehen muss, solange er sich dem gerichtsprozess in schweden entzieht, genauso wenig ist zu akzeptieren, wenn eine vorliegende gerichtsentscheidung schlicht ignoriert wird. auch von der lieben taz. (naja, aber die nachbarschaft zur BILD musste ja auch offensichtlich irgendwann ihre spuren hinterlassen...)

  • I
    ichwarsechs

    @ Ren: als ich sechs war, habe ich meinen Eltern von den vierzehnjaehrigen Jungs erzaehlt, die mich zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Meine Eltern habe mich nicht verstanden, die Jungs haben mich mit dem Konzentrationslager bedroht, wenn ich was sage.

    Wie eine Anzeige erstattet wird, wusste ich damals nicht.

    Als dann das Internetportal eingerichtet wurde, habe auch ich mich gemeldet.

    Sie werden vor diesem Hintergrund sicher verstehen, dass ich den Begriff "Anschuldigungsindustrie" sowie Ihren Wunsch nach gerechter Beurteilung mit grosser Vorsicht glaubhaft finde. Auch zu Methoden des Erzwingens von Schweigen gibt es reichlich Beispiele.

     

    @taz: das Titelbild zum Artikel ist wirklich inhaltlich nicht sehr hilfreich.

  • I
    ion

    @ Doroina,

    "(Und ich weiß jetzt schon, wer hier wieder wie kommentieren wird... )";

    Ach ja?! Sie, Kachelmann oder Assange?

     

    @ to whom it may concern

    Jedenfalls bin ich unverändert der Meinung, dass engagierte und substanziierte Beiträge zu: "Rape Culture" anders aussÄhen – und v.a. arbeiteten sie sich sicherlich nicht (wiederholt) an Einzelpersonen ab, die ggf. sogar objektiv unschuldig sind und im Nachhinein aus dem Trauma einer irre gewordenen Strafverfolgung heraus RE-agieren. Aber das Recht dazu, resp.: hierfür Verständnis erwarten zu dürfen, steht wohl nur (wie auch immer betroffenen) Frauen zu, Frau Stokowski ?!

    DAS ist: "Die hässliche Wirklichkeit".

     

    ♲ (12.01.2013 22:17), ....

  • A
    Adrian

    Dieses "Misstrauen" nennt man Unschuldsvermutung. Das ist bei Vergewaltigungen nicht anders als bei allen anderen Straftaten: Bis die Tat nicht bewiesen ist, gilt der Beschuldigte als unschuldig. Das gilt für Gerichte, Staatsanwaltschaften und theoretisch sogar für die Presse, auch wenn man das bei der gängigen Praxis gerne mal vergisst.

     

    Natürlich ist gerade bei Sexualstraftaten so ein Ermittlungsverfahren fürchterlich für die Opfer. Und natürlich ist es für die Opfer eine Katastrophe, wenn der Täter am Ende des Ermittlungsverfahrens nicht überführt werden kann. Aber das ist der Preis des Rechtsstaates, so bitter es für die Betroffenen auch ist.

  • MC
    Mi chel

    Es ist tatsächlich ein komisches bzw. risikobehaftetes Hobby, brennende Kerzen an den Weihnachtsbaum zu stecken, zumal es sichere Alternativen gibt. Sich hinzustellen und auf persönliche Freiheit bei der Weihnachtsbaumgestaltung zu plädieren dämmt augenscheinlich nicht die Brandgefahr.

     

    So sehr es wünschenswert ist, dass die Feuerwehr einen Brand ohne lange Nachforschung in kürzester Zeit löscht und dann erst nach den Brandursachen forscht, so wenig ist es sinnvoll zuerst einen vermeintlichen Täter zu bestrafen und erst danach die genauen Umstände zu klären.

     

    Jedermann oder jederfrau, der/die durch eine Anklage den Staat einschaltet, muss damit rechnen, dass sich die Instanzen auch gegenüber Missbrauch absichern bzw. Mitverantwortlichkeiten prüfen. Das ist Teil der Ermittlungen bzw. des Verfahrens. Es kann moniert werden, dass diese Untersuchungen unsensibel oder demütigend aus der Perspektive eines Opfer empfunden werden können und es in diesem Punkt manchen Beamten an Ausbildung und Einfühlungswillen mangelt. Leider mangelt es im vorliegenden Artikel an konkreten Vorschlägen zur Verbesserung des status quo. In der vorliegenden Form lese ich aus dem Artikel eine anklagende Konsumhaltung heraus.

     

    Der Authorin stimme ich in Ihrer Meinung zu, dass das Risiko, Opfer ein Vergewaltigung zu werden, sich von Indien zu Deutschland nicht sehr unterscheidet d.h. kein Thema lediglich eines weit entfernten Landes ist. Dass im Artikel allerdings zwischen Körperverletzung und Vergewaltigung nicht differenziert wird, kann ich nur als das Fehlen entsprechender Daten interpretieren. Eine gemeinsame Statistik einer Ohrfeigen-tat oder einer Vergewaltung verstört mich hinsichtlich der Konsequenzen der beiden verschiedenen Gewalttaten für das Opfer.

  • R
    Rubi

    Wir Frauen sind nicht die engelsgleichen Geschöpfe, wie Sie und andere, das immer hinzustellen belieben. Wir sind genauso gut oder böse wie Männer. Nur, uns Frauen wird eben mit ein paar Tränen untermauert, fast alles geglaubt.

    ..................................

    @ REN

     

    Sie verstecken sich hinter "wir" und "uns" Frauen, da Sie anscheinend nicht in der Lage sind,für und von sich selber zu sprechen.

  • U
    Uwe-Berlin

    Da muss glasklare Kante gegen gezeigt werden statt Täterverhätschelung und falsche Toleranz.

    Eine Gruppenvergewaltigung (mit Bewährungsstrafen 2012 für die Täter) gab es in BERLIn ebenfalls, da muss man nicht nach Indien schauen. Stichworte für Google: Vergewaltigung, Spielplatz, Hermannstraße Neukölln, Bewährungsstrafen.

    Aber solange Betroffenheits-Ideologen und eine ineffiziente Integrations-Industrie mit für verharmlosende Urteile sorgen, wird sich wohl kaum etwas ändern.

    Jede Form von Gewalt gegen andere und jede Art von Täter verdient eine deutliche rote Strafkarte.

  • C
    Cassamandra

    Und natuerlich muss die Geschichte mit einem fesch verfuehrerischem Aktfoto illustriert werden. Sexy, sexy, wie da die sanften Brueste aus der Robe schauen. Da will man ja fast -- ach. Elend, elend, elend, die die Graphik das Wort unterlaeuft. Schaemen Sie sich.

  • B
    Beverly

    Danke für den Artikel.

     

    Wie vorher im Kommentar geschrieben wurde, das nur die Opfer schuld daran sind, wenn nicht angezeigt wird - dem Teil kann ich gar zustimmen.

     

    Es ist schon für ein Opfer komisch, wenn man so in die Mitte gerückt wird. Schon alleine bei Kollegen/innen zuzugeben, das man vergewaltigt wurde, hat in unserer Gesellschaft einen Beigeschmack.

    Opfer eines Autoeinbruchs geworden zu sein, dazu steht man leichter.

     

    Warum ist das so ??

     

    Auch weil die Opfer sich oft die Frage gefallen lassen müssen, was Sie denn selbst dazu beigetragen haben, dass die Tat stattfand - im schlimmsten Fall sogar von der Mutter an die Tochter. :-(

     

    Im Falle des Autoeinbruchs fragt kein Kollege/in danach, ob denn ein Handy offen drin gelegen hat ...

     

    Warum ich diesen Vergleich ziehe ?? Beides kenne ich - eines zu Glück nur aus dem näheren Umfeld.

     

    Ein Opfer zieht sich oft aus Scham in einen Kokon zurück, redet mit niemand und zeigt es auch nicht an ... Und kann erst Jahre/zehnte später drüber sprechen - leider gehen die Täter dann fast immer straffrei aus.

     

    Es liegt also doch irgendwie an unserer Gesellschaft !

  • R
    R.E.N

    Vorerst: Ich bin KEIN Fan von Jörg Kachelmann. Aber: Ich bin ein Fan von gerechten Urteilen. Urteile, die sich auf gerichtsnotorische Beweise und Aussagen stützen. Dann müssen die Strafen drakonisch und Hart sein!

    Warum Verehrteste, wollen Sie einfach nicht wahrhaben, dass es sehr wohl die Falschbeschuldigungsindustrie gibt? Frauen, die aus den unterschiedlichsten Gründen den Partner, den Chef, den Freund , den Bruder oder Vater, einfach den Mann falsch beschuldigen? Es gibt sie und nicht zu knapp. Warum unterschlagen sie die Fälle Witte, Arnold und viele andere? Männer deren Existenz, ihre Familie und sogar ihr Leben ruiniert wurden, weil ein Mädchen, eine Frau gelogen hat.

    Dann verunglimpfen Sie noch Bloggger, die genau diese Fälle auflisten und tröten in das Horn ihrer Schwester im Geiste, A.Schwarzer, die genau DAS auch macht.

    Wir Frauen sind nicht die engelsgleichen Geschöpfe, wie Sie und andere, das immer hinzustellen belieben. Wir sind genauso gut oder böse wie Männer. Nur, uns Frauen wird eben mit ein paar Tränen untermauert, fast alles geglaubt. Gleichberechtigung ist, wenn auch Frauen für ihre Falschbeschuldigungen , oder Lügen bestraft werden. „Die hässliche Wahrheit“ ist, dass es genau Artikel, wie die Ihren sind, um ein falsches Bild zu erzeugen

    Leider heizen Sie mit Ihren Beiträgen natürlich auch wieder die Diskussion „Migranten sind Verbrecher“ (Kommentar von Pellkartoffel ) an. Wollten Sie das?

    Wollen sie – mit ihrer „Rostigen-Teelöffel-Phantasie „ - zur Selbstjustiz aufrufen, wie Schwarzer mit ihrem Jubelgeschrei anlässlich der schweren Straftat Lorena Bobbits?

    Und ja, diese Opfervereine sind profitorientiert, man kann nachlesen, was mit dem Geld wirklich geschieht. Links stehen zur Verfügung.

    Vergessen Sie bitte nicht, dass Frauen viel Fantasie haben, die Geschichterln auf den Seiten, wo Frauen anonym schreiben können, würde ich mit allergrösster Vorsicht glauben. Warum anonym, warum nicht sofort nach einer angeblichen Vergewaltigung, Misshandlung zur Polizei, wo noch Beweise zu sichern sind. Warum warten? Tage, Monate oder Jahre?

    Ach ja, man(n) Frau ist ja paranoid, wenn er/sie nicht alles glaubt was Frauen von sich geben.

    Ihre Bloggerin , die Sie sooo schockiert hat , weil sie die vielen Fälle der Falschbeschuldigung ( alles findet man ja im www gar nicht) aufgelistet hat!

  • T
    tester

    Sicherlich gibt es Beispiele, die das belegen was die Autorin schreibt.

     

    Dennoch ist der Artikel zu einseitig und blendet komplett den Missbrauch des Wortes/Tatbestands der "Vergewaltigung" durch Frauen komplett aus.

     

    Warum können Artikel nicht differenzierter geschrieben werden? Wären die Überschriften dann zu langweilig?

     

    So treten wir alle nur auf der Stelle herum!

  • E
    Erik

    "Es ist, als würde man demjenigen, der bei der Feuerwehr anruft, weil seine Wohnung brennt, sagen: Es ist aber auch ein komisches Hobby, brennende Kerzen auf Bäume zu stecken."

    Ähm, ja. Das IST in der Tat ein komisches Hobby und das provoziert WIRKLICH einen Wohnungsbrand. Daher ist der Vergleich wohl ziemlich verfehlt.

    Ansonsten ist der Artikel gelungen, auch wenn mich dieses absolute "entweder/oder" etwas stört. Das Problem der "rape culture" ist nicht kleinzureden, das heisst aber nicht automatisch, dass kein Problem der "vergewaltigungsvorwurfsculture" existiert.

  • KS
    Kurt Schieler

    Ich glaube nicht, dass Opfern von Vergewaltigungen in Deutschland grundsätzlich misstraut wird.

     

    Das halte ich für eine typische Medien-Polarisierung.

     

    Die berliner Polizei ist in einem desolaten Zustand.

    Die eigenen Bürger haben aber auch Regierungen gewählt, welche diese Polizei zu dem gemacht haben, was sie jetzt ist.

     

    Grundsätzlich mag die Befragung nach einer Vergewaligung für das Opfer sehr schwer sein. Sie ist aber unbedingt notwendig, um dem Gericht die Mittel in die Hand zu geben, den Täter nach rechtsstaatlichen Regeln sicher zu verurteilen.

     

    Denn es gibt auch die Fälle, in denen jemand wirklich nicht die Wahrheit sagt und jemand anders mit einer Anschuldigung schaden möchte.

     

    Ich bin selber auch auf einige Fälle gestoßen, wo sich die Opfer nicht getraut haben, eigene Schritte gegen die Täter einzuleiten. Hier sollte der Fokus drauf gebracht werden.

     

    Die Gründe für ein Verschweigen sind vielfältig. Ein wichtiger Grund ist die passivierung des Opfers bei der Tat. Ein anderer die empfundenen Körperreaktionen, die nicht mit der Gewaltreaktion zusammen passen. Es bleibt aber ein schweres Verbrechen.

     

    Eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft muss es sein, die Bürger zu informieren, dass man SOFORT nach einer Vergewaltigung zur Polizei gehen sollte. Wie man Beweise sichert und dass es auch sofortige Hilfe gibt, wenn der Vergewaltiger aus dem sozialen Umfeld kommt. Zudem sind Informationen zu Anlaufstellen wichtig.

     

    Zudem enden alle Versuche, mit einer Vergewaltigung selber fertig zu werden, in einer lebenslangen Seelenqual.

     

    Es gibt bei einem Teil der Männer eine Art Täterbonus bei Vergewaltigungsprozessen, wie dem des Herrn Kachelmanns.

    Es gibt auch einen undifferenzierten Geschlechterhass auf Männer in bestimmten feministischen Kreisen.

     

    Beide Seiten qualifizieren sich gegenseitig. Die Verlautbarungen und Aktionen beider Seiten vergrößern das Leid, wie dies auch bei Frau Schwarzer zum Teil der Fall ist.

     

    Grundsätzlich muss man sagen, dass keine, der weltanschaulichen Gruppen (Linke, Grüne, konserative,..) sich hier ihren Heiligenschein polieren können.

     

    Denn die Grünen haben zum Beispiel das Prostitutionsgesetz in einer (absichtlich) naiven Art gefasst, dass darauhin Deutschland zu einem zu einer Drehseibe füe Menschenhandel und ein riesiger Tatort von mehr oder weniger Zwangsprostitution geworden ist.

     

    Das die koserative Regierung bis jetzt nichts geändert hat, mach die Sache nicht besser.

     

    Insgesamt scheint es zu einer wichtigen Aufgabe des 21ten Jahrhunders zu werden, sexualisierte Gewalt und der Umgang mit Frauen. Denn das scheint ehr schimmer zu werden.

  • M
    Morxel

    T-Foto: Es ist doch beides erschreckend genug. Und ich halte es für so wichtig, dass sexueller Missbrauch an Menschen überhaupt thematisiert wird. In diesem Artikel geht es um Frauen. Das Thema ist so komplex, dass man in einem Artikel doch gar nicht alle Facetten thematisieren kann. Warum schreiben Sie keinen über sexueller Missbrauch an Männern? Um aus Ihrer Sicht auch diese Facette zu thematisieren.

    Nutzen wir doch alle unsere Energie um über das Thema zu sprechen und es an die Öffentlichkeit zu tragen ob für Männer, Frauen oder Intersexuelle!

  • J
    Jay

    Ein größtenteils guter Artikel, dem ich in weiten (aber nicht allen)Teilen zustimmen kann. Das Beispiel mit der Polizistin taugt meiner Meinung nach nicht um die Benachteiligung von Opfern sexueller Gewalt aufzuzeigen. Ein männlicher Bekannter von mir, der unter ähnlichen Umstanden verprügelt und ausgeraubt wurde, musste sich von den Polizisten auch erklären lassen wie dämlich es von ihm war Nachts allein in einer zwielichtigen Gegend unterwegs zu sein und sein neues Handy rauszuholen um zu telefonieren. Vermutlich sieht man als Polizist bei solchen Fällen irgendwann nur noch den Berg an Arbeit und wie leicht sich dieser durch eine Taxifahrt hätte vermeiden lassen.

  • R
    rüdiger

    @ T-Foto:

    Na hat doch funktioniert, auch sexistische Männer sollten öfter mal über männliche Gewalt und gesellschaftliche, sexistische Strukturen lesen, und vielleicht kapieren, dass sie Teil des Problems sind. Gilt übrigens auch für deine krude Statistik, die nichts aussagt, ausser, dass männliche Gewalt ein Problem ist.

     

    @Pellkartoffel:

    ich bin immer wieder beeindruckt, wie unglaublich hohl rassistische Argumentationen sind. Christen vergewaltigen also nicht? Ich frag mal bei der katholischen Kirche nach, die sind ja Experten in Sachen konsensualer Geschlechtsverkehr.

  • H
    Henrirette

    Absolut unverständlich ist die Wahl des Fotos für diesen Artikel.

  • K
    Kimme

    Es sollte kein Problem sein durch Neukölln zu gehen und einen Minirock zu tragen. Traurigerweise ist es das leider nicht. Das Thema ist wichtig und sollte ernsthaft und seriös behandelt werden. Leider geschieht das in diesem Artikel nicht. Allein die Aussage "...besonders oft Frauen und Mädchen" in Bezug auf Vergewaltigung ist oberflächlich und nicht belegt. Hier würde ich mir höufig Quellenangaben wünschen, anstatt das man solche Aussagen einfach in den Raum wirft.

     

    Es ist zudem sexistisch und traurig, dass die taz mal wieder Männer die Täterrolle zuweist. Auch Männer und Jungen können Opfer sein. Warum die Polizei häufig skeptisch bei solchen Vorwürfen ist, haben die weiblichen Vergewaltigungsopfer ihren Geschlechtsgenossinnen zu verdanken, die den Vorwurf der Vergewaltigung oft als Druckmittel oder Rache nutzen. Beispiele wie Kachelmann oder Andreas Türk sind nur die bekanntesten Beispiele. In beiden Fällen wollte sich eine Zurückgewiesene rächen und hat beide Männer sozial geächtet und beruflich fast ruiniert. Jeder kennt die Geschichte von dem Jungen der immer ruft, der große böse Wolf sei vor der Tür, obwohl da keiner ist. Irgendwann fängt man halt an skeptisch zu werden.

     

    Fest steht aber, dass wir als Gesellschaft an unserem Frauenbild arbeiten müssen. Insbesondere die jüngere Generation bis 18 hat heutzutage ein dermaßen erschreckendes Bild der Frau, welches sie teilweise zu reinen Objekten zur männlichen Befriedigung degradiert (deutlich häufiger in bestimmten Kulturkreisen). Auch hier hat die Integration versagt,

  • GH
    Guido Hartmann

    Über die sexistische Grundhaltung aufzuklären ist gut, das "Misstrauen" als Grundlage von Ermittlungen in Frage zu stellen weniger.

    Zum Glück ist es Grundlage unseres Rechtsstaates, dass jemand erst dann schuldig gilt, wenn ihm diese Schuld auch nachgewiesen wurde. Das bedeutet im Umkehrschluss eben, dass die oder der Anklagende beweisen muss, dass an den Beschuldigungen etwas dran ist. Der bloßen Beschuldigung wird "misstraut". Das ist bei Vergewaltigungen nicht anders als bei Mord, Betrug oder Körperverletzung. Und dazu gehört eben auch die Überprüfung von Motiven für eine falsche Beschuldigung. Das ist nicht schön und gerade für Vergewaltigungsopfer eine Tortur, aber aus Sicht des Rechtes (leider) notwendig - denn die Ermittlungsbehörden müssen in alle Richtungen ermitteln.

    Was wäre die Alternative? Bei einer Beschuldigung würde einseitig so lange gegen den Beschuldigten ermittelt, bis man genügend Indizien gesammelt hat und alles gegen ihn zu sprechen (scheint).

    Abhilfe kann man hier nicht schaffen, aber vielleicht die Tortur lindern, indem man (mutmaßlichen) Vergewaltigungsopfern von Beginn an eine professionelle Begleitung anbei stellt, die von der Anzeige bis zum Prozess Unterstützung und Rückhalt bietet.

  • C
    cadaverbag

    finde den artikel, wie immer häufiger in der presse zu beobachten, äuserst tendenziös, sexistisch und manipulativ. eigentlich sollte soetwas als kommentar gekennzeichnet sein, damit man/frau weis, es ist meinung und nicht recherche.

  • M
    moep

    @ Pellkartoffel

     

    Warum soll es so wichtig sein, welche Religion ein Täter hat, insofern es keine religiös motivierte Tat ist?

     

    Es geht hier schlicht um Vergewaltigungen allgemein, egal von wem und es widert mich an, wie du das passend für dein Menschenbild politisch instrumentalisieren willst.

     

    Totgeschwiegen - jaja. Zu den von dir genannten Fällen kann ich wenig sagen, nur man erfährt allgemein über die allermeisten Fälle nichts in den Medien.

    Das ist auch nicht verkehrt, weil das den Opfern nicht hilft, sie eher noch unter einer ausführlichen, sensationsgeleiteten Berichterstattung leiden (du kannst dir das vermutlich nicht vorstellen).

     

    Dass Alice Schwarzer einseitig gegen den Islam argumentiert und ihm Frauenfeindlichkeit und Rückständigkeit unterstellt ist mir auch bekannt. Bloß auf welche Daten stützt sie sich denn?

  • A
    Alexandra

    Mein eigener Bruder wurde leider vor 4 Jahren unschuldig verdächtigt.

     

    Noch immer hat er damit zu kämpfen. Kaum noch Freunde sind geblieben.

     

    Ich finde das Thema sehr wichtig, Ihr Artikel ist allerdings eine Beleidigung für unsere Familie.

  • N
    Neuköllnselberschuld

    Was nützt es denn bitte, wenn in Zukunft den Opfern mehr vertraut wird - gleichzeitig diese aber mit 1500 Euro Schmerzensgeld abgespeist werden bei einem Schuldspruch der Vergewaltiger, der gleichzeitig auch der Freispruch ist?

     

    Darüber will die TAZ jetzt aber lieber nicht berichten, vermute ich, lieber weiter bei einigen Gemeinplätzen bleiben und was "gesellschaftskritisches" sagen, als tatsächlich an die Probleme zu gehen.

  • JH
    Jochen Hindrichs

    An den Opfern sexualisierter Gewalt, egal ob gegen Frauen oder Männer, und von FalschbeschuldigungstäterInnen verdient die Presse kräftig mit. Entschuldigungen der Pressesensationsindustrie gegenüber ihren Opfern findet man so gut wie gar nicht.

  • ZP
    Zu Pellkartoffel

    Zu Pellkartoffel:

    Haben Sie wirklich nur den ersten Satz gelesen? Nicht mal das "Oder?" danach???

    Das ist ein fantastischer Artikel, schonungslos und traurig.

    Es sind zwar Adressen mit Hilfeangeboten drunter, doch das Wichtigste ist doch das thema als wichtig anzusehen, nicht schweigen. Hilfemöglichkeiten gibt es in Deutschland viele, bestimmt mehr als in Indien. Die Mädchen und Frauen (ja, und die Jungs klein und groß!) müssen sich nur trauen, diese zu nutzen. Und darin können wir sie alle unterstützen.

  • R
    reblek

    "Zwar werden Menschen jedes Geschlechts vergewaltigt – Männer, Frauen, Intersexuelle – aber eben besonders oft Frauen und Mädchen." - Erfreulicherweise schreibt die Autorin auch im Hinblick auf Mädchen von Vergewaltigung. In der Regel wird so etwas blöderweise "Missbrauch" genannt - als ob es einen "Gebrauch" von Mädchen geben könnte.

  • T
    tomausle

    @Pellkartoffel

     

    Wo haben Sie denn Ihre Zahlen her?.

    Klingt nach Pro Deutschland oder gleich die Homepage der NPD.

  • V
    vic

    @ Pellkartoffel,

    Glückwunsch. Bist ja nun deinen deutschnationalen Scheiß auch zu diesem Thema losgeworden.

  • L
    Lizzie

    es gibt auch ein sehr handfestes staatliches interesse daran, dass straftaten wie missbrauch und vergewaltigung nicht angezeigt werden. unterlässt das tatopfer eine anzeige, kann es nämlich keine ansprüche nach dem opferentschädigungsgesetz (opferrente, berufsschadensausgleich etc.) mehr geltend machen.

  • WW
    willem wittstamm

    Und warum ein Foto mit Hamilton-Weichzeichner und halb entblößtem Busen?

  • Z
    zensiert

    @ Pellkartoffel

     

    Was soll die rassistische Hetze? einmal ordentlich nachdenken genügt um zu sehen, dass sie das thema hier haarscharf verfehlen!

     

    Und bitte liebe taz: diesen kommentar genauso zulassen, wie sie Pellkartoffels rassistischen kommentar auch zugelassen haben!

    wenn sie hier diesen kommentar sperren, machen sie vor rassismus genauso die augen zu, wie sie u.a. vor sexismus zugemacht werden!

  • P
    Peter

    Guter Artikel! Aber mal ernsthaft, das einleitende Bild ist mehr als daneben anbetracht des Themas...

  • S
    sem

    Ohje, mir kommt schon wieder das Grausen, wenn ich diese relativierenden Kommentare hier lese.

     

    Ich wünsche allen Opfern von sexualisierter Gewalt, dass sie die Kraft haben mögen, dasjenige System zu erkennen und anzuprangern, das diese Form von Gewalt erst ermöglicht, konsensfähig macht, bisweilen (in Form von Geschlechtsrollenstereotypen) gutheißt!!

     

    Von wegen "Opferindustrie"! Wer kann sich denn allen Ernstes in der Position wähnen, ohnehin marginalisierte Positionen noch weiter an den Rand zu drängen! Alles hegemonial männliche sexistische Scheiße, die nicht als solche erkannt wird, sondern in Alltagssituationen auch noch konsensfähig ist!

  • J
    Julia

    "Vielleicht ist Rape Culture irgendwie auch der Reflex einer Gesellschaft, Sexuelles wieder ins Private zurückdrängen zu wollen, in einer Welt, in der Sexdarstellungen und nackte Körper so allgegenwärtig geworden sind."

     

    Seltsame These. Die Rape Culture gab es schon vor der Übersexualisierung der Medien. Es ging immer schon um (unbewusste) Identifizierung mit dem Täter und die Ablehnung der Identifizierung mit der Ohnmacht des Opfers.

     

    Ich finde das Foto übrigens unmöglich. Warum bitte muss es eine Frau mit entblößtem Oberkörper sein? Gaben die üblichen Fotodatenbanken nichts anders her?

  • M
    Martin

    Die Frauen im Allgemeinen züchten sich die Vergewaltiger selbst heran, weil sie, und da wirken halt immer noch steinzeitliche Gen-Einflüsse, starke, aggressive und dominante Männer bevorzugen ... und das sind halt oftmals auch Vergewaltiger.

    Diese elende furchtbare Wahrheit will natürlich niemand hören. Der Schlüssel zu einer Welt ohne Vergewaltigung liegt bei den Frauen, die durch andere Selektion die Situation binnen weniger Generationen radikal ändern könnten. Tun sie aber nicht, weil sie Sklaven ihrer Emotionen und Gene sind, die ihnen Befehlen nach den stärksten und damit brutalsten Männchen Ausschau zu halten.

  • SR
    Sven Rohrmoser

    Ein Unterschied zwischen Brand und sexuellem Missbrauch/Vergewaltigung ist, dass die körperliche Gefahr für die Betroffenen bei einem Brand während des Brandes noch besteht, während sie bei einem/r sexuellem Missbrauch/Vergewaltigung der Vergangenheit angehört, daher auch unterschiedlichen Fragen bei einem Anruf. Bezogen auf die (unangemessenen) Nachfragen bei letzterem stellt sich die Frage, ob Strafverfahren das richtige Mittel sind um den Betroffenen zu helfen (dass die Täter strafrechtlich belangt werden sollen, wird dadurch nicht ausgeschlossen). Insofern wäre es wünschenswert, wenn in unserer Gesellschaft, unabhängig von der rechtlichen Seite, mehr darüber diskutiert werden würde, wie das zu bewerkstelligen ist. Die notwendige und wünschenswerte Sensibilisierung der mit der Strafverfolgung beauftragten Organe wäre dann hoffentlich eine Folge dieser Diskusion.

  • G
    g.a

    Deutschland und das ist eine Wahrheit, hält unter den Ländern europas mit der höchsten Gewalt und Missbrauchs-Rate gegen Frauen und Mädchen einen der Spitzenplätze (vor z.b Griechenland) Stolz ? In den Medien herrscht darüber meißt Tabuisierung. Geplantes Stalking,Diffamierung mittels Dramatisierter Zeugenberichte und Verobjektivierung Sexueller Libertage und Selbstverständniss der Frau gelten als Vorwandsberechtigung aller Täter.

  • V
    vergewaltiger

    Es ist nun in etwa eine Generation her, dass ich ein damals etwa gleichaltriges Mädchen vergewaltigt habe.

     

    Ich bin niemals angezeigt worden, und woran dies lag erschliesst sich mir -bis heute- als letztem.

     

    Nichtsdestotrotz erfuhr ich alle sozialen Ausschlussmechanismen.

     

    Mir ist seit dem jede Teihabe, jede Aufstiegmöglichkeit verwehrt.

     

    tl;dr

     

    Eine Vergewaltigung ruiniert nicht nur ein Leben.

     

    Und ich kann das behaupten, weil es gar keine sexuelle Vorliebe ist sondern etwas, was mir irgendwie passiert ist.

     

    Und wer das nicht glaubt hat keine Ahnung von der Tragweite des Problems, über das hier geredet werden soll.

  • M
    Mann-O-Mann

    Ach Mensch, so kommen wir nicht weiter. Die Welt ist nicht so zweifältig wie das Weltbild der Autorin. Auch (oder gerade) in Bezug auf Macht und sexuelle Gewalt nicht.

  • C
    Comment

    Nun haben wir in Deutschland also endlich das Schlagwort Rape Culture etabliert. Na, toll.

    Da ist es nur konsequent Jörg Kachelmann auszupacken, der da meint, dass die von Günther Jauch präsentierte Studie der Metropoliten University of London Müll ist. Was soll ich sagen: Sie ist Müll. Vortäuschen von Straftaten und falsche Verdächtigungen (§§ 145d, 164 StGB) sind leider mehr, als von den drei Radikalfeministinnen der Uni zum Fraß vorgelegte 3%. Auch wenn sich viele aktive Ermittlungsbeamte der Kriminalpolizei hüten werden ihre Erfahrungen zu Markte zu tragen: Hinter vorgehaltener Hand und im Kreise vertrauenswürdiger Personen wird tatsächlich die von Kachelmann ausgesprochene Quote von 50% gehandelt.

     

    Hätten die Protagonisten der Betroffenen doch nur den guten Rat der Betreiber der Bayerischen Studie beherzigt, nicht in Hysterie zu verfallen. Mit derlei Hype haben gerade sie es vergeigt, dass Vergewaltigungen nicht in dem Maße angezeigt werden wie sie wirklich stattfinden und maßgeblich mit zu verantworten, dass immer mehr Dreibeine fälschlich bezichtigt werden, wenn die nicht (mehr) so funktionieren wie die sollen, oder es so besser passt.

     

    „Weil die Ehe schlecht lief, es sexuell und finanziell nicht stimmte, hatte man sich getrennt. Bei einer Scheidung fürchtete sie, das Aufenthaltsrecht in Deutschland zu verlieren. … dass Imane K. zu dem Entschluss gekommen war, ihren Ehemann anzuzeigen – wegen versuchter Vergewaltigung und Körperverletzung. Der Dresdner bestärkte sie darin. Wenn ihr Mann gewalttätig sei, könne sie sicher auch nach der Trennung ein Bleiberecht bekommen.“

    http://www.wz-newsline.de/lokales/moenchengladbach/richterbeschluss-keine-anstiftung-zum-mord-1.1201747

     

    In einem anderen aktuellen Fall bekam sie drei Wochen dafür, dass sie ihn für vier Wochen festsetzte.

    http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/bochum/18-Jaehrige-bezichtigt-Mann-zu-Unrecht-der-Vergewaltigung;art932,1873591

  • I
    ich

    Ich muss ja beinahe - man verzeihe mir meine Ausdrucksweise- KOTZEN!

    Was hier für Kommentare darunter sind, und das zu einem schockierend großen Anteil, da dreht es mir den Magen um...

     

    @dillinger:"Für keine einzige diese Nichtanzeigen trägt die Gesellschaft die Verantwortung."

     

    Der Begriff "Gesellschaft" impliziert ja schließlich Werte, Regeln,Anschauungen eines Rahmens in dem eine Person aufwächst, sozialisiert wird. Dass dieser Prozess Auswirkungen hat auf das Tun (oder eben wie hier "Nicht-Tun", Nichtanzeigen)ist einfach nur logisch. Oder?

    Es geht hier darum, dass wir eben nicht in einer Kultur leben in der es leicht fällt auszusprechen, was geschehen ist.

     

    Und @ pellkartoffel und @ T-foto: Igitt!

  • KM
    Klaus Meier

    Gesellschaftlich ist ein Angeschuldigter auf jeden Fall erledigt. Wenn dann noch wie im Fall Kachelmann alles in die Öffentlichkeit gezerrt wird BEVOR ein Urteil gefällt wird, nur um die Person zu zerstören, und dann auch noch eine millitante Männerhasserin in der Blöd die Menschenzerstörung betreiben kann, dann wird ein Mensch vernichtet, obwohl nichts belegt werden kann. Dann muss man sich nicht wundern wenn man generell Kritischer wird.

     

    Jeder Mann weiß: Das hätte auch ich sein können. Eine skrupellose Frau die aus (welchem Grund auch immer) sich an einem rächen will, die kann das durchziehen. Wenn dann die beschuldigende Frau unprominenter ist, dann steht die meistens nur mit einer Abkürzung in der Zeitung.

     

    Warum ist Andreas Türck im Digitalfernsehen? Warum? Die liste ließe sich erweitern, endlos.

     

    Wenn die Justiz und die Medien weiterhin Menschen zerstören Dürfen, nur wegen Vorwürfen, dann ist klar das man so die Anschuldigenden so anblickt.

  • DA
    D A N K E

    Ein starker Artikel! Danke. Wirklich mutig über dieses Thema so schonungslos und zugleich einfühlsam zu schreiben.

    Einige Kommentare beweisen leider, dass deren Verfasser mit Scheuklappen gelesen haben. Oder waren das Gewissensbisse?

  • KM
    Klaus Meier

    Vergewaltigung ist schrecklich. Aber schrecklich ist auch die Falschbeschuldigung. Ich finde das so einfach wegzublenden ist krank. Angenommen Kachelmann war einfach nur ein Arschloch das mehrere Beziehungen am laufen hat, so wurde ihm mit der Anschuldigung etwas angetan das sicher in die Nähe der Vergewaltigung geht. Was schlimmer ist, sollen die Philosophen sich totquatschen.

     

    Sowohl eine Vergewaltigung, als auch eine fälschliche Anschuldigung können eine Seele zerstören und zum Selbstmord führen.

     

    Wer nur eines betrachtet und das Schlimme des anderen Ausblendet, der sollte sich schon mal fragen ob er sich nicht in irgendeinen Kulturkrieg verrannt hat und humanistische Grundsätze vergisst.

  • KS
    Kurt Schieler

    Ich glaube nicht, dass Opfern von Vergewaltigungen in Deutschland grundsätzlich misstraut wird.

     

    Das halte ich für eine medientypische Polarisierung.

     

    Die Berliner Polizei ist in einem desolaten Zustand.

    Die eigenen Bürger haben aber auch Regierungen gewählt, welche diese Polizei zu dem gemacht haben, was sie jetzt ist.

     

    Grundsätzlich mag die Befragung nach einer Vergewaltigung für das Opfer sehr schwer sein. Sie ist aber unbedingt notwendig, um dem Gericht die Mittel in die Hand zu geben, den Täter nach rechtsstaatlichen Regeln sicher zu verurteilen.

     

    Denn es gibt auch die Fälle, in denen jemand wirklich nicht die Wahrheit sagt und jemand anders mit einer Anschuldigung schaden möchte.

     

    Ich bin selber auch auf einige Fälle gestoßen, wo sich die Opfer nicht getraut haben, eigene Schritte gegen die Täter einzuleiten. Hier sollte der Fokus drauf gebracht werden.

     

    Die Gründe für ein Verschweigen sind vielfältig. Ein wichtiger Grund ist die Passivierung des Opfers bei der Tat. Ein anderer die empfundenen Körperreaktionen, die nicht mit der Gewaltreaktion zusammen passen. Es bleibt aber ein schweres Verbrechen.

     

    Eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft muss es sein, die Bürger zu informieren, dass man SOFORT nach einer Vergewaltigung zur Polizei gehen sollte. Wie man Beweise sichert und dass es auch sofortige Hilfe gibt, wenn der Vergewaltiger aus dem sozialen Umfeld kommt. Zudem sind Informationen zu Anlaufstellen wichtig.

     

    Zudem enden alle Versuche, mit einer Vergewaltigung selber fertig zu werden, in einer lebenslangen Seelenqual.

     

    Es gibt bei einem Teil der Männer eine Art Täterbonus bei Vergewaltigungsprozessen, wie dem des Herrn Kachelmanns.

     

    Es gibt auch einen undifferenzierten Geschlechterhass auf Männer in bestimmten feministischen Kreisen.

     

    Beide Seiten qualifizieren sich gegenseitig. Die Verlautbarungen und Aktionen beider Seiten vergrößern das Leid und verringen die Chancen auf Besserung, wie dies auch bei Frau Schwarzer zum Teil der Fall ist.

     

    Grundsätzlich muss man sagen, dass keine, der weltanschaulichen Gruppen (Linke, Grüne, Konserative,..) sich hier ihren Heiligenschein polieren können.

     

    Denn die Grünen haben zum Beispiel das Prostitutionsgesetz in einer (absichtlich) naiven Art gefasst, dass darauhin Deutschland zu einem zu einer Drehscheibe für Menschenhandel und ein riesiger Tatort von mehr oder weniger Zwangsprostitution geworden ist.

     

    Das die konserative Regierung bis jetzt nichts geändert hat, mach die Sache nicht besser.

     

    Insgesamt scheint es zu einer wichtigen Aufgabe des 21ten Jahrhunders zu werden, sexualisierte Gewalt und der Umgang mit Frauen. Denn das scheint ehr schimmer zu werden.

  • S
    Severin

    Gewalt, Mißbrauch, Vergewaltigung sind immer, egal gegen wen, nicht hinnehmbar und verdienen Ahndung und harte Strafen.

     

    Aber bitte genau hinschauen und nicht solche dämlichen Aussagen wie "Ein Drittel aller Frauen wurden schon geschlagen oder vergewaltigt" Wie kann man das in einen Satz bringen? Ist Schlagen das Vorspiel zur Vergewaltigung? Und: was ist "Schlagen"? Eine Ohrfeige (die sich viele Männer schon von ihren Frauen eingefangen haben)? Eine in Wut und Streit im Affekt ausgerutschte Hand? Oder bewusstes Prügeln, um Frau/Mann zu unterwerfen, zu verletzten? Bitte mehr Differenzierung!

     

    Und: es gibt keine Entschuldigung für Vergewaltigung. Und ein aufreizendes Aussehen ist auch keine Rechtfertigung für den Täter oder Grund für mildernde Umstände.

     

    Aber die Frage der Polizistin, wieso man nachts alleine in Minirock durch Kreuzberg geht, ist nachvollziehbar, auch wenn Zeitpunkt und Formulierung unglücklich gewählt waren. Ich würde nicht mal als Mann nachts allein, ganz unauffällig gekleidet durch Viertel gehen, von denen ich weiß, dass es da gefährlich ist. Geschweige denn, die Wahrscheinlichkeit auf Ärger noch dadurch zu erhöhen, daß ich z.B. durch ein "Naziviertel" als Punker alleine renne. Ist zwar traurig, dass es so ist, aber Ignorieren hilft da nicht weiter. Ich achte im Wald ja auch darauf, daß ich gefährlichen Tieren nicht zu nahe komme.

  • I
    Ingrid

    Gewaltbereite und aggressive Menschen wird es immer geben. Auch wenn wir uns alle was anderes wünschen.

     

    Es gibt viele Mittel, sich dagegen zu schützen. Wenn jemand bestimmte Orte meidet oder nur in Begleitung anderer aufsucht oder lernt, sich zu verteidigen, dann kann er/sie Risiken verringern.

     

    Romantikerinnen nennen es Rape Culture.

  • I
    ion

    @ Doroina,

    "(Und ich weiß jetzt schon, wer hier wieder wie kommentieren wird... )";

    Ach ja?! Sie, Kachelmann oder Assange?

     

    @ to whom it may concern

    Jedenfalls bin ich unverändert der Meinung, dass engagierte und substanziierte Beiträge zu: "Rape Culture" anders aussÄhen – und v.a. arbeiteten sie sich sicherlich nicht (wiederholt) an Einzelpersonen ab, die ggf. sogar objektiv unschuldig sind und im Nachhinein aus dem Trauma einer irre gewordenen Strafverfolgung heraus RE-agieren. Aber das Recht dazu, resp.: hierfür Verständnis erwarten zu dürfen, steht wohl nur (wie auch immer betroffenen) Frauen zu, Frau Stokowski ?!

    DAS ist: "Die hässliche Wirklichkeit".

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    @Kartoffel: Wir haben linke Mainstream-Medien?

     

    Vielleicht sollten Sie ja zu einer Demo aufrufen. Vielleicht würden da auch mehr Leute mitmachen, wenn Sie den Aufruf nicht mit Ihren beschissenen Rechten Thesen vermischen würden, sondern einfach sagen würden, dass jede Vergewaltigung falsch ist.

  • L
    Loi

    von dillinger:

     

    wenn man einen aus dem sozialen Umfeld anzeigt ist man die die alles kaputt macht, oft nicht einmal die eigene Mutter glaubt ihrer Tochter!

    Es fängt bei den Frauen an, ob sie zueinander halten oder sich Männern anbiedern.

    Oder wie werden vorsichtige Ansagen von Kindern übergangen? Statt nachzufragen.

  • F
    Fawkrin

    Das ist ein sehr guter Artikel, der die Realität in Deutschland treffend wiederspiegelt.

    Wer ein Jahrzehnt in der Jugendhilfe gearbeitet hat, weiss das.

  • I
    irmi

    von ihr Na: die Andeutung im Falle von Assange denke ich nicht, das er das gemacht hat, man sucht fieberhaft Gründe diesen Mann zu vernichten, das ist eine politische Sache.

     

    ZUM ARTIKEL:

    Noch grausamere Vergewaltigungen finden seit vielen Jahren zu Hunderten pro Tag in KONGO statt, nur da schreit die Welt nicht auf, sie finden nicht mal Erwähnung in den Medien, ab und an in Zeitungen.

     

    Kongo steht in der Weltrangliste auf Platz 1, als das grausamste Land in ihrer Art Frauen, junge Mädchen, kleine Kinder und auch Männer zu vergewaltigen. Informationen sind zu bekommen bei Dr. Mukwege Banzi Hospital, auf den 2012 ein Mordanschlag verübt wurde, weil er öffentlich machte was im Ostkongo geschieht, weil er um Hilfe bat für die Frauen. Er flickt die Frauen seit vielen Jahren zusammen und er ist heute noch erschüttert über die Grausamkeit zu der Soldaten der Arme des Landes, Milizen oder Rebellen fähig sind. All die Grausamkeit geschieht rein aus Geld und Profitgier um die Erdschätze in Kongo mit denen nicht in Kongo aber im Ausland viele viele Milliarden Profite gemacht werden, während die Bevölkerung in ihrem Elend und steigender Gewalt untergeht.

    Weil Chebeya der weltbekannte Menschenrechtler ebenfalls die Grausamkeiten im Ausland bekannt machte, im Land kein Blatt vor den Mund nahm, wurde er ermordet

    Außerdem:

    Es ist ein Unterschied, ob jemand schuldig gemacht wird oder wirklich schuldig ist. Nicht immer sind die "Täter" die Täter. z.B. eine Tochter behauptet ihr Vater habe sie vergewaltigt, weil er streng war mit seiner 15 jährigen Tochter sich bis spät in die Nacht auf der Straße herum zu treiben. Der Mann bekam 5 Jahre obwohl es keinerlei Beweise für eine Vergewaltigung gab. Verurteilte Vergewaltiger ob sie es waren oder nicht, haben im Knast kein schönes Leben.

    Ein Mädchen wird über Jahre vom Vater missbraucht. Sie wollte ihn anzeigen, er hat ihr aufgelauert, hat sie zusammen geprügelt mit der Drohung, wehe wenn Du zur Polizei gehst. Dieses Mädchen ist so fertig, ritzt sich, nimmt Psychopharmaka, versteckt sich bei Bekannten aus Angst vor dem Vater, Therapien schlagen nicht an, sie ist nicht in der Lage zu arbeiten, wird für den Rest ihres Lebens auf staatl. Hilfe angewiesen sein. Sie wurde nicht nur körperlich missbraucht, ihr Leben ist ruiniert.

  • PM
    Prinzessin Manfred

    Vielen Dank für diesen Text!

  • EW
    Ein wichtiger Punkt fehlt

    Ich finde ihren Artikel sehr gut. Leider sprechen Sie ein ganz wichtiges aber heikles Thema nicht an.

     

    Bei vielen von den Teilnehmern der Aktion #ichhabnichtangezeigt würde die Justiz keine Vergewaltigung anerkennen, wenn sie anzeigen würden oder angezeigt hätten.

     

    Z.B. weil sie sich zuwenig gewehrt hatten. Oder weil man nicht beweisen kann, dass der Mann den Übergriff nicht als einen einvernehmlichen Sado-Maso-Sex missverstanden hatte.

     

    Diese Opfer sind rechtlich gesehen keine Vergewaltigungsopfer, obwohl sie Schlimmes erlebt haben - und falls sie anzeigen würden oder angezeigt hätten, wären sie in den Augen der Gesellschaft "Falschbeschuldigerinnen", weil sie eine Vergewaltigung angezeigt hätten, wo es rechtlich keine war.

     

    Ich finde es immer schlimm, wenn nur über Opfer geredet wird, die nicht angezeigt hätten - als ob sie nur anzeigen müssten, um Gerechtigkeit zu bekommen!

     

    Dann kann man wiedermal die Schuld an die Opfer schieben und müsste sich nicht mit dem Rechtssystem auseinandersetzen.

     

    Opfern, die angezeigt haben, geht es nämlich oft hinterher schlimmer.

  • I
    IronEight

    Wie soll ich es am besten ausdrücken...

     

    ich bin einfach nur angewidert. Angewidert, von derart ekelhaften Sexismus wie ich ihn schon lange nicht mehr gesehen habe. Und nein, ich meine damit nicht die böse Gesellschaft, welche bei ach so vielen vergewaltigten Frauen nichts unternimmt.

     

    Nein ich bin angewidert, dass mit keinem Wort darüber gesprochen wird, wie hoch denn bitte schön die Quote der Falschanzeigen sind. Es wird mit keiner Silbe darauf eingegangen wie es einem als Mann ergeht, wenn jemand vom "schwachen" Geschlecht einem bös' will.

     

    Eine Vergewaltigung ist witzigerweise schnell angedichtet. Umso schneller ist man(n) erstmal bei allen unten durch. Und wenn noch so wenig drann ist.

     

    Herzlichen Glückwunsch zu Polarisierung und Sexismus Marke Lila Brille. Ich persönlich mag Hernn Kachelmann eigentlich so gar nicht leiden. Auch ist mir von seinem angeblichen Kreuzzug noch nichts untergekommen. Allerdings, hat dieser Kreuzzug ein weiteres Mitglied gewonnen. Dank dieses Artikels.

     

     

    Übrigens, kein Wort wird dazu verloren wieviele Männer jährlich vergewaltigt werden. Vergewaltigung ist ja immerhin etwas, was nur Frauen zustößt. Ich gratuliere zu derartiger Voreingenommenheit. Einfach nur ekelhaft.

  • D
    drui

    Hmm, Definitionsmacht Kachelmann? Dessen Fall zeigt, dass es Falschbeschuldigungen durchaus gibt, dass ein Rechtsstaat bei ernsthaften Zweifeln an einer Schuld auch mögliche Täter freisprechen muss und dass ideologische Geschlechterzuschreibungen oft gerade den richtigen Vergewaltigungsopfern schaden, denen frau eigentlich helfen möchte. Grundsätzlich sollten alle ein Interesse daran haben, dass es keine rape culture gibt, dass eine Schuld klar bewiesen und Täter bestraft werden, ich sehe da keinen Widerspruch zu "meinen" männlichen Machtstrukturen. Bei den Fernsehbildern in Indien sah man bei den Demonstrationen oft mehr Männer als Frauen, auch da gibt es durchaus Solidarität zwischen den Geschlechtern, nur Religionsführer und einige Politiker reden wie immer Unsinn. Immerhin wird jetzt mal der Blick auf die wahnsinnig hohen Vergewaltigungszahlen va. in Entwicklungsländern gelenkt, die dort mindestens um das 10fache höher sein dürften als hierzulande. Ich vermisse nur praktische Vorschläge, wie man Vergewaltigungen verringern, Aufklärungsraten erhöhen, Anzeigen erhöhen und Strukturen verbessern kann. Kondome nicht zu benutzen als Vergewaltigung zu zählen wie in Schweden, kann es ja nicht unbedingt sein. Da könnten Juristen, Politiker, Feministinnen, Pädagogen und Soziologen Konzepte erarbeiten, aber 90% aller Genderforscher kümmern sich lieber um 15% Gehaltsunterschiede bei Führungskräften als um beispielsweise eine Millionen Vergewaltigungen jährlich nur in Südafrika, es betrifft ja nur andere. Genau deswegen ist die importierte Diskussion aus Indien wichtig, es betrifft auch uns (nicht nur über Migration von Kulturen) und wir hätten bessere Möglichkeiten bezüglich Forschung, Verbrechensbekämpfung, Erziehung, Aufklärung und Prävention. Und wir könnten durchaus auch ganz praktisch bei der Sicherheit von Mädchen und Frauen in Indien helfen, wäre das nicht sinnvoller als gendergerechte Sprache und Bildzeitungskollumnen von Alice Schwarzer?

  • E
    Ex-Odenwaldschülerin

    seit kachelmann ist die wirklichkeit wieder zurecht gerückt und man wird als frau wenn man nicht gerade halbwegs so zugerichtet ist wie in indien-sprich schwer verletzt-besser von einer anzeige absehen.Ich sehe in dieser sache lediglich einen quantitativen unterschied zu indien.Als betroffene an der odenwaldschule weiss ich von was ich rede.Und ich bin wie viele noch immer zum schweigen gezwungen.

  • M
    Maria

    Und auch bei den TAZ Kommentaren waren die Betroffenen mal wieder selbst schuld... scon traurig was hier geschrieben wird.

     

    Über den Artikel hab ich mich gefreut, das war überfällig.

    Aber mal ne Frage: Warum musste denn dieses Bild dazu sein? Das hat nämlich auch Triggerpotential & manifestiert die passive Rolle der Betroffenen weil sie genau so dargestellt werden.

  • L
    Lea

    Danke für diesen Artikel!

     

    Und ein fettes Uäääh! an diejenigen, die Kommentare für ihren Rassismus und ihre eigene Reproduktion von Rape Culture gebrauchen, das muss nicht sein. Lustig aber, dass viele Denken, die taz würde das dann zitieren. Schade, Ihr Tabubruch hat also gar nicht so richtig geklappt...

  • KK
    Kein Kunde

    Nach 6 Wochen nur gut 1000 Einträge?

     

    Scheint mir reichlich wenig, wo doch ca 20 Millionen Betroffene im Land leben müssten.

     

    Hat nicht jede dritte Frau in ihrem Leben mindestens einmal mit einer Vergewaltigungssituation zu tun?

     

    (Ich persönlich frage mich da ja immer, wo all die Vergewaltiger stecken müssen, die meisten Männer scheinen mir nicht direkt der Typ zu sein)

     

    Ich glaube das Thema ist zu wichtig um es anhand eines solch emotionalen Ergeignisses wie in Indien auf den Tisch zu bringen.

     

    Und Kachelmann mag ja ein nettes Feindbild sein, aber der Diskussion ist er doch auch kaum dienlich.

    Das führt dann binnen kürzester Zeit von Stöckchen auf Hölzchen und am Ende erwähnt jemand Alice die rasende Gerichtsreporterin und alle Welt zankt sich.

     

    Na wunderbar!

  • HL
    Hauke Laging

    Ein bestenfalls abwegiger Vergleich schon als Einleitung?

     

    Wenn eine Frau in einer als solchen weithin bekannten Problemgegend nachts alleine unterwegs ist, ist die Frage nach dem Warum zwar wahrscheinlich der Tataufklärung nicht förderlich, aber menschlich verständlich. Damit das eine "rape culture" begründet, müsste die Autorin mal einen einzigen Fall aufzeigen, in dem ein überführter Täter milder bestraft wurde, weil sei Opfer "in der falschen Gegend" unterwegs war. Natürlich hat sie kein solches Beispiel, deshalb bleibt es bei dieser Mitleid erregenden Pseudobegründung.

     

    Wo sind die Hinweise dafür, dass die Polizei schlampiger ermittelt, wenn ein Opfer "selber schuld" war? Wenn wir in einer Vergewaltigungen fördernden Gesellschaft lebten, müsste es die ja en masse geben. Gibt es die? Was es gibt, sind Fälle, in denen die Opfergläubigkeit und Schlampigkeit von Polizei und Justiz schwere Folgen für Unschuldige hatte (aber bloß für Männer, nicht so schlimm).

     

    Wenn bei einem Verkehrsunfall beide zu schnell gefahren sind, reduziert sich die Schuld desjenigen, der die Vorfahrt genommen hat. Wenn sich eine Frau in Gefahr begibt und "deshalb" vergewaltigt wird, reduziert das die Schuld des Täters nicht. Es ist billige Feministenpropaganda, dass das Unverständnis, dass Menschen wegen ihres riskanten Verhaltens entgegenschlägt, die Täter entschuldigt. Aber warum sollte die Autorin das differenziert betrachten, wenn sie statt dessen auch plump hetzen kann? Wie verblendet muss man sein, um ausgerechnet einer Polizistin die Verharmlosung von Vergewaltigungen zu unterstellen?

     

    Man kann also "Vergewaltigungsmythen" googeln. Super. Als ob Google keinen Blödsinn von feministischer Seite fände. Die Frage kann doch nicht sein, wie tief unerwünschte Denkweisen verwurzelt sind, sondern nur, bei wie vielen Menschen. Liefert der Artikel auch nur den Anflug eines Hinweises darauf? Nein, natürlich nicht, denn das wäre ja Journalismus und nicht bloß Propaganda. Meine Suche lieferte gerade gut 6.000 Treffer. Eine lächerlich geringe Zahl, wie jeder Google-Nutzer weiß. Die ersten Treffer sind alle Seiten von "den Guten". Also ein kompletter Schuss in den Ofen.

     

    "So, wie Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs momentan in Deutschland laufen, ist es logisch, dass viele Missbrauchsopfer keine Anzeige erstatten." – Warum erfahren wir nicht, wie die Autorin sich den Verlauf dieser Verfahren vorstellt? Frei nach Alice Schwarzer? Derzeit werden sieben Bundesländer von Parteien regiert, die eine Frauenquote haben. Polizei und Justiz sind Ländersache, also nicht das Strafrecht, aber weitgehend das Wie der Verfahren. Wozu brauchen wir eine Frauenquote, wenn die angeblich so massiv geschädigten Frauen mit einer Mehrheit in der Politik nicht mal das auf die Reihe kriegen? Bei wem beschwert die Autorin sich eigentlich?

     

    "Zwar ist ein Mann, der sich die Definitionsmacht für unzählige Fälle sexualisierter Gewalt zuspricht, eigentlich nichts Besonderes." – Nicht besonderer jedenfalls als eine Frau, die in der taz ohne erkennbaren Aufklärunsgwillen dasselbe macht.

  • EM
    ein Mann

    Es gibt keinen einfacheren Weg einen Mann gesellschaftlich kaputt zu machen, als ihn einer Vergewaltigung anzuklagen!!!

     

    Genau deshalb ist Vorsicht seitens der Justiz angebracht.

  • D
    derSpain

    Ich finde diesen Artikel angebracht und wichtig.

    Die Analogie des ganzen ersten Absatzes ist aber total daneben und kann für Menschen, die Wert auf korrekte Vergleiche legen, den ganzen Artikel in ein unprofessionelles Licht rücken. Das wäre schade denn der Rest ist gut.

     

    Ich möchte meine Kritik konkretisieren:

     

    Für den Vergleich sollten sich Feuerwehr und Polizei gegenüberstehen, oder es stehen sich (Brand-)Versicherung und Strafgericht gegenüber.

     

    Die Feuerwehr würde zweifellos sofort ausrücken, doch auch die Polizei rückt beim Notruf "Vergewaltigung" sofort aus und futtert nicht erst ihren Donut auf während sie sich fragt ob da wirklich eine Straftat stattfindet. Selbst diese unprofessionelle Polizistin im Artikel kam ja schließlich in die WG.

     

    Wo das Problem liegt, ist was unmittelbar danach folgt: Die Versicherung stellt nun die zweifelnden Fragen, ob das mutmaßliche Opfer nicht Brennende Häuser geil findet und das Gericht (oder im Artikel die Polizistin in der WG) stellt in Frage ob wirklich eine Straftat vorliegt.

     

    Und hier verliert der Vergleich leider seine eindrucksvolle Wirkung, denn dass die Versicherung skeptische Fragen stellt ist für den Leser nicht so schockierend wie eine untätige Polizei.

  • P
    Pete

    Nana nicht so stürmisch Frau Stokowski, Mann ist grundsätzlich Täter ? Wieviele Männer werden Opfer von Gewalt, alltäglicher körperlicher Gewalt in all ihren Formen bis zum Mord? Nun ? Erschreckend viele.

     

    In Ihrem Artikel weisen Sie zurecht auf Kachelmann hin, oder wie war es bei Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn ? Frauen benutzen die Vergewaltigung auch oft zur instrumentalisieren Rache oder um sich in Szene zu setzen, wie zuletzt bei den Missbrauchsvorwürfen von Pola gegen Klaus Kinski.

     

    Wenn eine Vergewaltigung nachweislich tatsächlich stattfand ist es ein Verbrechen und der Staatanwalt wird Anklage erheben. Alles andere ist doch nur Meinungsmache, um Schlagzeilen zu schaffen, wo es keine gibt. Bei dem Opfer in Indien war es eindeutig eine Vergewaltigung sogar mit Todesfolge und den Tätern droht zurecht die Todesstrafe. Wir sollten lieber über schärfere Strafen in Deutschland für ALLE Gewalttäter und -innen nachdenken und einführen, das wäre angemessen finden viele Deutsche Bürger, so wie ich auch.

  • C
    Ceres

    Zu erst möchte ich klarstellen, dass ich gegen sexuellen Missbrauch, bzw. Vergewaltigungen bin. Ich finde das weder gut, noch toleriere ich dies. Diese Aussage gilt aber nicht nur für mich, sondern sie ist gesamtgesellschaftlicher Konsens.

     

    Das bringt mich auch zu meiner Kritik an dem Artikel. Es ist absurd zu behaupten, dass es in Deutschland so etwas wie "Rape Culture" gibt. Gerade die letzten bekannteren Missbrauchsfälle haben gezeigt, dass sich die Gesellschaft vehement gegen Vergewaltigung auspricht. Egal ob nun Frau, Mann oder Kind.

     

    Natürlich gibt es auch Fälle, wo Vergewaltigungen nicht aufgeklährt werden/können. Genauso wie es Fälle gibt, wo Vergewaltigungen fälschlicherweise ausgesprochen werden, mit entsprechenden Konsequenzen für die beschuldigten Opfer. Das ist, so bitter böse sich das anhören mag, leider durch nichts zu vermeiden. Es sei denn man schafft den Rechtsstaat ab.

     

    Meiner Meinung nach tendieren aber gerade Gerichte dazu eher jemand Unschuldigen zu verurteilen, als eine Vergewaltigung "ungestraft" zu lassen.

  • H
    Horsti

    Ein Polizist aus Bayern sagte mal daß weit mehr als die Hälfte aller Vergewaltigungsvorwürfe frei erfunden sind. Da dürfen sich dann die wirklichen Opfer bei den Falschbeschuldigerinnen bedanken. Da sind nicht die Männer schuld, sondern die Frauen, die sich die Vergewaltigung ausdenken, u.a. deswegen weil ihnen keine Strafe droht.

     

    Achja, was ist eigentlich mit den vielen Männern, denen einfach mal so die private und berufliche Existenz bei einer Falschbeschuldigung vernichtet wurde? Kollateralschaden, nicht beachtenswert, oder wie?

  • D
    D.J.

    @Ihr Na

     

    Sie haben völlig Recht. Es gilt da zweierlei Maß, je nachdem ob der Täter Pfaffe oder Künstler ist. Den meisten (männlichen) Medienfuzzis scheint die Erbärmlichkeit dieser Haltung noch nicht mal bewusst zu sein.

  • D
    D.J.

    @Pellkartoffel,

     

    "Wo waren die Linken da?"

     

    Ich bin zwar absolut kein Linker (mehr), kann Ihnen aber garantieren, dass meine linken Freunde von den Verharmlosungs- und Kaum-Bestrafungs-Strategien ebenso angewidert sind wie Sie und ich.

    Ich befürchte, das Spiel mitzumachen, ist eine journalistische Berufskrankheit. Mag sogar sein, dass ich selbst, wäre ich Journalist, auf einmal eine Schere im Kopf hätte. Motto: Problem ist ohnehin bekannt, nicht noch Öl ins Feuer gießen. Freilich ist eine solche Haltung falsch und geht zumindest längerfristig nach hinten los.

  • P
    @Pellkartoffel

    Sie beschreiben eine Sache, die jeder weiß. Nur gibt es im demokratiscchen Spektrum keine Partei und keinen Politiker, der es wagen würde damit Wahlkampf zu machen. Bis jetzt. Die indische Methode wäre mal richtig, allerdings würde man die Protestierenden sofort als Nazis abstempeln.

  • H
    Heuchelei

    Es gibt allerdings Vergewaltiger, die man wegen ihrer ******* laufen lässt. Wie vor kurzer Zeit in Neukölln. Das stört die taz dann nicht. Es sind in Deutschland weit überwiegend ******** die belästigen und vergewaltigen. Das erfährt man dann in der taz auch nicht. Bei rape-culture und anderen Wortschöpfungen läuft man dann zur Höchstform auf. Frauen- wie menschenrechte entdeckt ihr immer erst wenn es passt.

  • L
    Luzifer

    Die Sache Kachelmann - als bekanntester Fall, viele andere sind der Öffentlichkeit nicht bekannt - zeigt doch auch, wie leicht es sein kann, einen Mann ohne Grund zu beschuldigen. Es genügt eine Anzeige, um eine juristische Höllenmechanik loszutreten, die in der Folge das Leben eines Mannes zerstören kann.

  • T
    T-foto

    zieht immer, Frau Stokowski, he?

    Naja, ich lande, wie immer bei Ihnen, ja sowieso in der Zensurtonne.

     

    Schade, dass Sie nicht anfangen, über Ihren eigenen Sexismus nachzudenken statt sich hier auf Kosten der Opfer zu profilieren.

     

    Übrigens, mehr als 1/3 der Männer weltweit wurde geschlagen ODER zu Sex gezwungen ODER in anderer Form misshandelt.

    den Männern geht es also sogar schlechter..

     

    Soviel zu Ihren "Kurzstatistiken"

     

    So ernst das Thema ist, so diskreditierend sind Ihre Artikel!

  • M
    martina

    Guter Artikel. Leider sind keine Adressen genannt, bei denen Mädchen und Frauen Hilfe erhalten. Hier findet frau Adressen von Fachberatungsstellen für vergewaltigte Mädchen und Frauen in ganz Deutschland: www.frauen-gegen-gewalt.de

  • AG
    Anton Gorodezky

    Der Vergleich mit dem Wohnungsbrand hinkt gewaltig. Bei Vergewaltigungen rückt die Polizei auch sofort aus. Nur ist es dann oft so uneindeutig wie das eingeschmissene Fenster zu einer eher günstig eingerichteten Wohnung, aus der ein Diamantencollier gestohlen worden sein soll - kann sein, ist aber längst nicht eindeutig.

     

    Obendrein gilt bei Vergewaltigungen die Unschuldsvermutung doch praktisch nur vor Gericht. Wer seine Unschuld nicht beweisen kann, ist sozial oft genug am Ende. Es wäre schön, wenn man Opfern bedingungslos glauben könnte - bedanken sie sich bei solchen Leuten (zeit.de/2005/52/Freispruch), dass es nicht so ist.

     

    Aber davon abgesehen finde ich den Spruch der Polizistin reichlich bescheuert. Selbst wenn die Studentin nackt in ihre Wohnung zurückgekehrt wäre, hätte das niemandem das Recht gegeben, gegen ihren Willen sexuelle Handlungen an ihr vorzunehmen.

  • MB
    Maria Braig

    Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist heute noch immer ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem. In Deutschland nicht anders als in allen anderen Ländern rund um den Globus.

    Weltweit erfährt jede dritte Frau im Lauf ihres Lebens Gewalt, wird geschlagen oder wird vergewaltigt.

    Und nach wie vor scheint dieses Problem sehr häufig nicht ernst genommen zu werden und die Tat bleibt ein Kavaliersdelikt. Nach wie vor wird nur zu gerne der Frau die Schuld zugeschoben, wenn es zu sexuellen Übergriffen kommt. Sie war falsch bekleidet, sie war nachts noch allein unterwegs oder (vor allem bei innerfamiliären Übergriffen oder im Bekanntenkreis wird gerne so argumentiert) sie hat es durch ihr Verhalten herausgefordert. Die Täter und ein viel zu großer Anteil der Gesellschaft finden noch viele andere Gründe und Entschuldigungen, um sich selbst von jeder Schuld frei zu sprechen. Und viel zu viele Frauen akzeptieren diese Schuldzuweisungen, suchen die Schuld bei sich selbst, wagen deshalb auch nicht, über den Übergriff zu sprechen oder ihn gar anzuzeigen.

    Aber die Schuld liegt immer beim Täter, ganz egal, welche Ausflüchte und Erklärungen konstruiert werden.

     

    Jede dritte Frau weltweit war bereits Opfer von Gewalt, wurde geschlagen,

    zu sexuellem Kontakt gezwungen oder in anderer Form misshandelt. Jede dritte Frau, das sind eine Milliarde Frauen weltweit, denen Gewalt angetan wurde und denen Gewalt angetan wird.

    Aus dieser Erkenntnis und um das Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen einzufordern, um ein gesellschaftliches Bewusstsein für dieses weltweite gesellschaftliche Problem zu schaffen, wird es am 14.2.2013 einen weltweiten Aktionstag gegen die Gewalt gegen Frauen und Mädchen geben. In über 180 Ländern, auf allen Kontinenten, in über 20 deutschen Städten sind Veranstaltungen und Demonstrationen geplant.

    Eine Milliarde geschlagener und vergewaltigter Frauen, das sind auf Englisch ONE BILLION. Wenn sich all diese Frauen und alle Männer, die die Gewalt gegen Frauen nicht weiter als gott- oder naturgegeben hinnehmen wollen erheben, so ist das ONE BILLION RISING.

    Mehr Informationen zur weltweiten Kampagne ONE BILLION RISING, die am 14.2.2013 in einem globalen Aktionstag münden wird finden Sie im Internet: www.onebillionrising.org - http://onebillionrisingosnabrueck.wordpress.com/one-billion-rising-germany-geplante-events-in-der-brd/

  • D
    Doroina

    Danke für diesen klugen Artikel. Überfällig.

     

    (Und ich weiß jetzt schon, wer hier wieder wie kommentieren wird... )

  • T
    Thorsten

    Grundsätzlich bin ich froh, wenn Aussagen zu schweren Verbrechen, und Vergewaltigung gehört für mich eindeutig dazu, kritisch auf Ihre Substanz hinterfragt werden. Das muss wohl jeder der eine Straftat meldet über sich ergehen lassen. Wieso sollte es hier eine Ausnahme geben?

     

    Die von Kachelmann kritisierte "Opferindustrie" ist real. Aus eigener Anschauung weiß ich, wie schnell und zielgerichtet Anschuldigungen nach sog. Beratungsgesprächen erhoben werden, wenn die Realität zwar irgendwie nicht krawallig genug, aber frau verletzt genug ist.

     

    Im Übrigen: Ein Wohnungsbrand hinterlässt a. eindeutige Spuren und b. ist hier Gefahr in Verzug. Wenn anschließend der Eindruck von Brandstiftung im Raum stehen sollte, werden die anschließenden kritischen Fragen auch nicht sehr schmeichelhaft wirken.

     

    Zu den im Bericht zitierten Einzelbeispielen und Statistiken würde ich mir Quellenangaben wünschen. Mal schauen, ob es dieser nicht ganz TAZ-kompatible Kommentar es unter den Artikel schafft :-)

  • IN
    Ihr Na

    Danke für den wichtigen und fundierten Artikel! Ich bin auch immer überrascht, wie auch z.B. die Medienlandschaft sich über Äußerungen eines indischen Gurus aufregt, der die Schuld an Vergewaltigung den Opfern zuschreibt, gleichzeitig aber in Fällen wie Polanksi oder momentan Kinski, sich Redakteure etc. auf die Seite der Täter stellen, und Entschuldigungsdiskurse fahren, warum eine Auslierung and die USA falsch wäre, oder aber das Buch der Tochter Kinskis als "voyueristisch" darstellen. Ein Bespiel für letzteres ist der Artikel von Willi Winkler in der SZ (http://www.sueddeutsche.de/panorama/missbrauchsvorwuerfe-gegen-klaus-kinski-sturz-eines-denkmals-1.1570089), den ich mit Entsetzen gelesen habe....

  • D
    dillinger

    In dem Artikel wird der Gesellschaft unterstellt, sie würde Vergewaltigungsopfer häüfig im Regen stehen lassen.

     

    Zur Bekräftigung werden Aussagen von Vergewaltigungsopfern genannt: "Ich habe nicht angezeigt, weil es mein bester Freund war." Und: "Ich habe nicht angezeigt, weil ich zu jung war und gar nicht wußte, dass es sich um eine Vergewaltigung handelte." Und schließlich: "Ich habe nicht angezeigt, weil die Beweise fehlten."

     

    Für keine einzige diese Nichtanzeigen trägt die Gesellschaft die Verantwortung. Wenn jemand meint, den besten Freund nicht beschuldigen zu dürfen, hat er/sie selber Schuld. Und was soll heißen, er/sie hätte nicht gewußt, dass es sich um eine Vergewaltigung handelt? Und ob die Beweise fehlen oder nicht, hätte er/sie ja wohl dem Gericht überlassen sollen (wobei das Gericht, wenn keine Beweise vorliegen, tatsächlich keine Verurteilung aussprechen darf).

     

    Hahnebüchen ist meines Erachtens die Aussage, Kinder würden keinen Schutz genießen. Die Gesellschaft ist, was sexuellen Mißbrauch von Kindern angeht, mittlerweile in höchstem Maße sensibilisiert.

     

    Was die häufig milden Strafen für Sexualtäter anbelangt: Da stimme ich mit der Autorin überein. Allerdings werden in diesem unseren Lande bei Straftaten, die sich gegen die körperliche Unversehrtheit richten, generell milde Strafen ausgesprochen, und eine milde Strafjustiz ist doch etwas, für das sich die Taz für gewöhnlich vehement ausspricht und einsetzt. Nur den bösen rechtsradikalen Deutschen hart zu bestrafen und sonst niemanden, geht nunmal nicht - von der Liberalität bundesrepublikanischer Gerichte profitieren eben auch solche Straftäter, der sich die Taz nicht verbunden fühlt.

  • F
    fyrecrotch

    Danke für diesen Artikel!

  • P
    Pellkartoffel

    REDAKTION: Der Kommentar wurde nachträglich gelöscht.