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wie machen sie das?Die Pflanzen-flüsterin

Jules Villbrandt, 32, war Pflanzenbotschafterin für pflanzenfreunde.de, eine Initiative des Blumenbüros Holland. Sie arbeitet in Berlin als Fotografin und betreibt das Einrichtungs-Online-Magazin herz­undblut.com.

taz am wochenende: Frau Villbrandt, Sie haben viele Zimmerpflanzen, die Ihnen nicht eingehen. Wie machen Sie das?

Jules Villbrandt: Ich kenne meine Pflanzen sehr gut, das ist das Geheimnis. Sie sagen mir, was sie brauchen.

Wie machen die Pflanzen das?

Wenn ich zu wenig gieße, lassen sie die Blätter hängen oder bekommen braune Stellen. Auch wenn sie an einem schlechten Ort stehen, sehen sie nicht gesund aus.

Bei braunen Stellen also mehr gießen?

Nicht unbedingt. Braune Stellen können alles bedeuten: zu wenig Wasser, zu viel Wasser, zu wenig oder zu viel Sonne, Zugluft. Das findet man für jede Pflanze durch Ausprobieren raus. Einfach mal umstellen und schauen, wie sie sich entwickelt. Wichtig ist auch, dass das Gießwasser nie direkt aus der Leitung kommt, sondern erst drei, vier Stunden steht – vor allem, wenn es sehr kalkhaltig ist. Regenwasser ist natürlich noch besser.

Reden Sie mit Ihren Pflanzen?

Ja. Ich sage zum Beispiel: „So, meine Lieben, dann gießen wir euch mal.“ Das hilft nicht unbedingt den Pflanzen, aber mir, um eine Bindung aufzubauen. Am Anfang kam ich mir zwar blöd dabei vor. Aber ich kümmere mich ganz anders und freue mich über jedes neue Blatt.

Was ist eine gute Einsteigerpflanze?

Der gute, alte Gummibaum. Wächst schnell, nimmt nichts übel. Auch Hängepflanzen sind pflegeleicht. Und mit der Monstera kann man nichts falsch machen. Die ist sogar instagramtauglich.

Welche gehen gar nicht?

Niemals Bananen pflanzen. Damit wird man nur unglücklich. Bananen gehören in die Tropen und sollen da auch bleiben. Hier gehen die nur ein.

Eignet sich jeder Topf?

Wasser und Luft müssen zirkulieren können. Ein Topf mit Löchern, dazu einen Übertopf oder einen Untersetzer, dann geht’s den Pflanzen gut. Am besten sind diese Terrakotta-Töpfe, die speichern das Wasser.

Was tut den Pflanzen noch gut?

Ungefähr einmal im Monat eine Dusche: Alle Pflanzen in die Dusche stellen und abspritzen. Die stauben ja auch ein – das ist dann so, als würde man sein Make-up nie abschminken. Nach der Dusche atmen sie ganz anders.

Was mögen Sie so an Pflanzen?

Sie machen einen Raum wohnlicher, belebter, freundlicher. Ich finde es komisch, wenn ich in eine Wohnung komme und da sind keine Bücher und keine Pflanzen. Trotz allem Minimalismus – für mich muss beides da sein. Interview: Christina Spitzmüller

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