piwik no script img

wer so alles für die AFD antrittRechte Burschen

Der Einzug ins Schweriner Schloss ist der „Alternative für Deutschland“ (AfD) sicher. Unsicher ist bei der anstehenden Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern die genaue Höhe des Ergebnisses – erwartet werden am 4. September um die 20 Prozent. Platz nehmen im Landtag könnten danach auch weit rechts außen stehende (vormalige) Burschenschafter.

So kandidiert auf Platz 4 der AfD-Landesliste der Rechtsanwalt Enrico Komnig. „Der Name taucht auf einen Nachrichtenblatt der Greifswalder Burschenschaft Rugia auf“, sagt die Journalistin Andrea Röpke. Platz 8 belegt Nikolaus Kramer, Polizeibeamter – und Mitglied der Pennalen Burschenschaft Ernst Moritz Arndt Greifswald, der Schülerverbindung der dortigen Burschenschaft Markomannia Aachen zu Greifswald. Auch der Steuerfachangestellte Sandro Hersel gehörte der Pennalen Burschenschaft Theodor Körner (Chemnitz) und der Burschenschaft Cheruscia (Dresden) an. Mit Listenplatz 12 darf er sich Hoffnungen machen, ins Parlament einzuziehen.

Platz 23 hat Sascha Jung inne, Rechtsanwalt und in der Burschenschaft Danubia (München). Die beobachtet in Bayern der Verfassungsschutz, für die Schülerburschenschaft Theodor Körner hat sich bereits der in Thüringen interessiert.

Die Burschenschaften Rugia, Markomannia und Cheruscia gehören der „Deutschen Burschenschaft“ an. In dem Dachverband entbrannte 2011 ein Streit darüber, „wie deutsch“ ein deutscher Burschenschafter sein müsse. Eine Folge war eine Reihe von Austritten: 2008 hatte er noch 123 Studentische Verbindungen vereint, derzeit sind es nur noch 66.

Andreas Speit

arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland

„Sie sind schon lange auf der Suche nach einer parteipolitischen Heimat, die sich deutlich rechts orientiert“, sagt Christian J. Becker über die AFD-engagierten Burschenschafter. Er gründete einst die Initiative „Burschenschafter gegen Rechtsextremismus“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen