piwik no script img

was macht eigentlich... Franz Schulz?

Karnickel verticken

Papageien, Hühner und Gänse beanspruchen viel Liebe und das kostet. Der grüne Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz, will nun den Tierbestand des Minizoos im Kreuzberger Viktoriapark drastisch reduzieren. Denn das Natur- und Grünflächenamt sieht sich wegen Personalknappheit nicht mehr in der Lage, den Tieren ausreichend Liebe zu schenken. Nur die Ziegen dürfen bleiben. Sie sind nicht so anspruchsvoll. Und der Waschbär. Er hat Krebs und auf seine alten Tage möchte ihm selbst Schulz keinen Umzug zumuten. Alle anderen Tiere werden vertickt. Die Verkleinerung stieß bei Kiezbewohnern auf Verwunderung – waren es doch die Grünen, die erst vor kurzem Pläne der PDS kritisierten, den Kinderbauernhof am Görlitzer Park aufzulösen. Der Hof biete vielen Kindern die einzige Chance, Tiere sinnlich zu erfassen, hieß es damals. Beim Viktoriapark sieht Schulz jedoch gravierende Unterschiede: Kinder seien pädagogisch nicht einbezogen. Für einen Umbau zum Kuschelzoo gebe es momentan aber kein Geld. Immerhin: Bis zur morgigen Sitzung des Bezirks-Umwelt- und-Verkehrs-Ausschusses dürfen Anwohnern Alternativen benennen. Unter zwei Bedingungen ließe Schulz mit sich reden: keine weiteren Personalkosten und eine absolut zuverlässige und kontinuierliche Betreuung der Tiere. Vorschläge wie die Übernahme von Patenschaften reichten nicht aus. Aus seiner Position heraus durchaus nachvollziebar: Wer möchte schon auf einem Hühnerhaufen sitzen bleiben? FLEE FOTO: BEZIRKSAMT

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen