: was macht eigentlich. . . Claudio Abbado?
Streithahn
Der Maestro ist endgültig außer sich. Nun hat Claudio Abbado auch noch eine Strafanzeige ins Haus bekommen. Und zwar wegen falscher eidesstattlicher Versicherung. Darauf stehen immerhin bis zu drei Jahre Haft.
Die Vorgeschichte: Der Chefdirigent des Berliner Philharmoniker streitet sich mit dem Henschel Verlag über eine Biografie des Autors Christian Försch: „Claudio Abbado – Die Magie des Zusammenklangs“. Försch hat darin unter anderem behauptet, der junge Claudio habe sich, weil seine Hände zu klein für das Klavier waren, Holzstücke zwischen die Finger geklemmt. Der Impresario hatte es ja schon immer gewusst und dem forschen Försch insgesamt elf Bitten zum Interview verweigert. Wie sehr sich der so sensible wie temperamentvolle Maestro geärgert haben muss, kann man in den Worten seines Rechtsanwalt Peter Raue erkennen: Grottenfalsch seien viele Passagen, ein zynisches Machwerk das ganze Buch. Abbado sei angeekelt und zutiefst verletzt.
Der Dirigent hat nun die Weiterverbreitung des Buches zu stoppen versucht. Mit eidesstaatlichen Versicherungen griff er 35 Passagen des Buches an und verlangte die Schwärzung. Der Henschel Verlag empfindet das als Rufmord an seinem Bestseller. Schließlich stammten die strittigen Passagen aus uralten Interviews, die von Abbado nie angegriffen worden seien. Der Verlag erstattete nun Anzeige. Nächste Woche wollen sich die Streithähne vor Gericht treffen. Und der Verlag hat vorsorglich schon mal die nächste Dirigentenbiografie angekündigt: über den Japaner Kent Nagano. KAB/FOTO: AP
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