was fehlt ...: ... die Pornos
Seit Mittwoch ist auf der Webseite des amerikanischen Geheimdienstkoordinators die Bibliothek von Osama Bin Laden zugänglich. Am 2. Mai 2011 machten US-Spezialeinheiten das Versteck des ehemaligen al-Qaida-Führers ausfindig und erschossen ihn. Sämtliche Dokumente, die sich in dem Haus in Pakistan befanden, nahmen sie mit. Nun wurden viele Dokumente veröffentlicht. Du bist was du liest oder du bist was du siehst? Viele Besucher schauen sich in fremden Wohnungen gern die Bücherregale der Gastgeber an und versuchen so mehr über diesen herauszufinden. Aber manchmal wird ein Bücherregal zum Mittel der Selbstdarstellung. Gut, Osama Bin Laden wird vermutlich nicht allzu viel Besuch gehabt haben, weswegen seine Selektion vielleicht umso ehrlicher ist.
Auf der Liste der Webseite sind fast 400 Dokumente verzeichnet. Darunter persönliche Briefe, Landkarten, Veröffentlichungen extremistischer Gruppen, Medienartikel zu al-Qaida, sowie wirtschaftliche und religiöse Texte. Belletristik sucht man vergeblich. Bin Ladens Interesse galt scheinbar den konkreten Themen und Studien seines Lebensumfeldes.
Doch viel interessanter sind die versteckten „Lektüren“ oder um genauer zu sein: die Pornos von Bin Laden. Bei dem Einsatz in Pakistan wurde nämlich auch eine Holzkiste voller Pornos gefunden. Die Sammlung war recht umfangreich, da es sich um Tausende Dateien handelt. Ob sie Bin Laden gehörte oder einem seiner Mitbewohner ist unbekannt. Klar ist, dass sie auf der Webseite des Geheimdienstkoordinators nicht aufgeführt sind und auch in Zukunft nicht veröffentlicht werden sollen. Was diese Sammlung über Bin Laden verraten würde, bleibt so offen. (jru)
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