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was alles nicht fehlt

Ein Naziskandal in Leipzig: Ein Trainer des Regionalligavereins 1. FC Lokomotive Leipzig soll Nachwuchsspieler des Klubs dazu angehalten haben, für ein Foto mit dem Hitlergruß zu posieren. Die Bilder sind, wie die Leipziger Volkszeitung berichtet hat, in privaten Chats verteilt worden. Der Klub reagierte auf die Veröffentlichungen mit einem Wechsel seines Profilbilds auf Facebook. Dort ist nun beim Vereinslogo die Parole „Gegen Nazis“ zu lesen. Lok Leipzig hat seit Jahren mit einer Anhängerschaft zu kämpfen, die keinen Hehl aus ihrer Affinität zu rechtem Gedankengut macht. Zu einer kompromisslosen Verurteilung von Naziumtrieben in der eigenen Fankurve konnte sich der Klub nie durchringen. Das soll sich nun ändern, verspricht zumindest der Klub. Zwei Nach­wuchs­trainer wurden umgehend entlassen. Es wurde Strafanzeige gestellt. Außerdem dürfen die für die Fotoaktion Verantwortlichen das Vereinsgelände nicht mehr betreten. Die jugendlichen Spieler, die den Hitlergruß gezeigt haben, werden erst mal nicht mehr in ihren Mannschaften eingesetzt, und zusammen mit dem Sächsischen Landessportbund und dem Fanprojekt Leipzig möchte der Klub Workshops anbieten, „damit wir diese unhaltbare Situation aufarbeiten und auch Prävention für die Zukunft betreiben“, wie LSB- Generalsekretär Christian Dahms meint. Reichlich spät, meinen wir.

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