: vaw – viag – e.on
Neue Energie – mit alten Wurzeln
Am 21. April 1917 begann das Zeitalter der Vereinigten Aluminiumwerke VAW. Gesellschafter waren je zur Hälfte das Deutsche Reich sowie die Firmen Metallbank und Griesheim-Elektron.
1923 unterstellte das Reichsfinanzministerium die VAW der neu gegründeten Vereinigten Industrie-Unternehmungen Aktiengesellschaft (Viag).
Unter den Nazis wurde das Lautawerk zur größten Aluminiumhütte Europas – auch mit Hilfe von Zwangsarbeitern. Ludger Westrick war in den Kriegsjahren „Unternehmensführer“ der VAW. Nach dem Krieg setzte Westrick unter Ludwig Erhard seine Karriere fort, zuletzt als dessen Kanzleramtsminister.
1944 soll der Anteil von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern in allen VAW-Werken 45 Prozent betragen haben. Der Archivar Peter Belli, der sich umfassend mit der Geschichte des Lautawerks befasst hat, geht von mindestens 20.000 Zwangsarbeitern in allen acht VAW-Werken aus. Diese Zahlen hat Belli in einem Zeit-Beitrag veröffentlicht. Kurz darauf trat die VAW der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft bei. Heute gehört die VAW zu e.on.
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