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v-mann toni s.Viel Rauch um einen Spitzel

„Peinlich“, „dilettantisch“, „katastrophal“. Die Wut in Brandenburg über die Enttarnung von Toni S. ist nur zu verständlich. Soll doch mit dem Spitzel ein Informant hochgegangen sein, der nicht nur im Zentrum der rechten Brandenburger Musikszene stand, sondern auch Zugang zu den Hintermännern und den ganz großen Fischen im internationalen Nazirock-Business hatte. Was allerdings wundert, ist die Lautstärke, mit der vor allem die Potsdamer CDU die Vorwürfe vorträgt.

Kommentar von JÖRN KABISCH

Sollen da etwa die wesentlich leiseren Stimmen überschrieen werden, die darauf hinweisen, welch mächtige Stellung Toni S. auch in der Szene einnahm? Das legt einmal mehr den Verdacht nahe, dass der Verfassungsschutz einen V-Mann eingesetzt hat, um kriminelle Netze mit aufzubauen, anstatt vorhandene zu beobachten. Den Vorwurf haben sich die Potsdamer Behörden schon vor zwei Jahren eingehandelt, als Carsten Szczepanski aufflog. Der V-Mann saß im Vorstand der NPD Berlin-Brandenburg.

In der gesamten Republik macht dieser Vorwurf inzwischen den Verfassungsschutzchefs und Innenministern zu schaffen – nämlich im NPD-Verbotsverfahren. Hochrangige Parteifunktionäre als V-Männer –, da lässt sich nicht ausschließen, dass die Innenbehörden per Agent Provocateur erst genährt haben, was sie heute verbieten wollen.

Die Debatte darüber ist schon einige Jahre alt. Der Fall Toni S. zeigt: Die Verfassungsschützer in Brandenburg haben daraus wenig gelernt – oder lernen wollen.

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