usa-stipendium der taz panter stiftung: Den Puls der Pressefreiheit fühlen
Ob wirklich alle eingelassen würden? Ganz sicher war das im Vorfeld noch nicht. Denn das politische Klima in den USA verschärft sich zunehmend – auch die Pressefreiheit steht unter Druck. Dennoch: Seit dem 21. September 2025 sind zehn deutschsprachige Journalist*innen für mehrere Wochen in den Vereinigten Staaten unterwegs – die Haufler-Fellows 2.0.
Die Reise findet im Rahmen des Daniel-Haufler-Stipendiums statt, das von der taz Panter Stiftung zum zweiten Mal vergeben wird. Es erinnert an den 2023 verstorbenen Journalisten und Publizisten Daniel Haufler, der 1999 selbst Media Fellow an der Duke University in North Carolina war. Haufler arbeitete viele Jahre als Politikredakteur der taz, später bei der Berliner Zeitung und der Frankfurter Rundschau, zuletzt als Sozialreferent an der deutschen Botschaft in Washington. Finanziert wird das Stipendium aus familiären Mitteln. Gewürdigt werden damit Hauflers journalistisches Lebenswerk und zugleich ermöglicht es einen differenzierten Blick auf das Mediensystem der USA.
In den ersten zehn Tagen führt die Gruppenreise die Teilnehmenden von Washington D.C. über Philadelphia nach New York. Auf dem Programm stehen zum Beispiel Besuche bei renommierten Medienhäusern wie der New York Times, dem Sender ABC News, der Redaktion des Philadelphia Inquirer sowie beim ultrakonservativen Thinktank Heritage Foundation.
Darüber hinaus vertiefen Gespräche und Diskussionen mit Medienexpert*innen, Wissenschaftler*innen und NGO-Vertreter*innen Themen wie Pressefreiheit, Desinformation, Medienethik oder Finanzierungsfragen. Ziel dieser Treffen ist es, die gegenwärtige Lage des nordamerikanischen Journalismus' besser zu verstehen.
Im Anschluss folgt eine rund zehntägige individuelle Recherchephase, unter anderem in Baltimore, Pittsburgh oder San Francisco. Die Journalist*innen befassen sich dort mit Themen wie künstlicher Intelligenz, Umweltjournalismus, religiösem Einfluss, Drogenpolitik oder dem Rechtsruck – stets vom Anspruch geleitet, neue Perspektiven und Geschichten aus dem Inneren der US-Gesellschaft nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz zu bringen. Für den Herbst 2026 schreibt die taz Panter Stiftung eine dritte Runde von Fellowships aus. Es ist eine weitere Gelegenheit, den Puls der Presse- und Meinungsfreiheit in den USA zu messen. Hannah Heyn
Die Autorin ist Projektassistentin der taz Panter Stiftung. Welche zehn Personen die taz Panter Stiftung mit dem diesjährigen Daniel-Haufler-Stipendium ausgezeichnet hat, erfahren Sie hier: taz.de/haufler
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