unterm strich:
Es lag an den Drogen und am Alkohol. So freundlich verlebt und zerfurcht sah jedenfalls kaum ein anderer Schauspieler vor der Kamera aus. Doch mit dem Image kamen die Probleme, und nun ist er tot: Philippe Léotard ist am Samstag im Alter von 60 Jahren in einer Pariser Klinik gestorben. Drei Tage vor seinem 61. Geburtstag erlag er einer Atem-Insuffizienz. Der in Nizza geborene Léotard, Bruder des ehemaligen französischen Verteidigungsministers François Léotard, spielte seit 1970 in über 70 Filmen mit, darunter Kino-Erfolge der Regisseure Claude Sautet, Yves Boisset und François Truffaut. 1983 wurde er für seine Rolle als schützender Liebhaber einer Prostituierten (Nathalie Baye) in „La Balance“ mit dem César für den besten männlichen Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Daneben hatte sich Léotard 1990 auch als Sänger versucht: Auf einem Album mit Chansons von Leo Ferré. Dass er zuletzt nur noch selten in Filmen zu sehen war, lag an seiner exzessiven Lebensweise, über die er 1997 in seiner Autobiografie schrieb. Damals hatte ihn sein außer Kontrolle geratener Kokainkonsum in die geschlossene Psychiatrie gebracht. Hierzulande war Léotard letztes Jahr als Kommissar in dem Immigrantendrama „Black Dju“ zu sehen gewesen.
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